Verbraucherschützer gegen «Zwangsgutscheine» für abgesagte Reisen

Berlin (dpa) - Verbraucherschützer lehnen die Idee ab, in der
Coronakrise ausgefallene Reisen ausschließlich mit Gutscheinen zu
kompensieren. «Die Kosten für Pauschalreisen, die wegen der
Coronakrise nicht stattfinden, müssen den Verbrauchern nach geltendem
Recht erstattet werden», forderte der Chef des Verbraucherzentrale
Bundesverbands, Klaus Müller, am Montag. Die Verbraucher bräuchten
genauso Liquidität wie die Tourismusbranche. Sie müssten sich auch in
Krisenzeiten auf ihre Rechte verlassen können. «Gutscheine dürfen
daher nur freiwillig sein», sagte Müller der Deutschen
Presse-Agentur.

Die Liquidität der Reiseanbieter müsste nach Vorstellung der
Verbraucherschützer durch einen staatlichen Überbrückungskredit
gewährleistet werden. Aus einem staatlichen Sicherungsfonds könnten
Erstattungen bezahlt werden. Müller forderte deshalb einen
«virtuellen runden Tisch» von Reiseunternehmen, Verbraucherverbänden

und Politik. Eine Lösung müsse von ihnen zusammen getragen werden,
sagte er.