Mitarbeiter der Drogenhilfe beklagen «unhaltbare Zustände»

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mitarbeiter der Integrativen Drogenhilfe
in Frankfurt haben in einem offenen Brief an den Frankfurter
Oberbürgermeister und den Gesundheitsdezernenten «unhaltbare
Zustände» in den Drogenhilfe-Einrichtungen beklagt. Im Konsumraum in
Frankfurter Bahnhofsviertel, wo gebrauchte Spritzen gegen saubere
getauscht werden können, werde regelmäßig der Sicherheitsabstand
unterschritten. Auch fehlten Schutzvorrichtungen aus Plexiglas.

Für Mitarbeiter, die im Fall einer Überdosierung Drogenabhängige
beatmen, gebe es keine Schutzkleidung. Zudem sei es den Mitarbeitern
nicht möglich, den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten. Viele
Mitarbeiter seien am «Rand der psychischen Belastbarkeit - zumal wir
uns durch unsere Arbeit tagtäglich einem extrem hohen
Infektionsrisiko aussetzen», hieß es in dem am Montag
veröffentlichten Schreiben.

In dem Brief appellierten die Mitarbeiter, Kollegen im Alter von 60
Jahren oder mehr oder mit Vorerkrankungen sofort von der Arbeit
freizustellen. Maßnahmen müssten getroffen werden, damit sich das
Virus «nicht wie ein Lauffeuer im Bahnhofsviertel und darüber hinaus
verbreiten kann».