Uerdinger Profis bisher nicht zu finanziellen Zugeständnissen bereit

Krefeld (dpa/lnw) - Die Fußball-Profis des Drittligisten KFC
Uerdingen sind bisher nicht bereit, finanzielle Einbußen hinzunehmen.
Das berichtet die «Rheinische Post» (Montag). Auch Gespräche der
Vereinsführung mit den Spielern über Kurzarbeit sind laut
Geschäftsführer Frank Strüver «bislang fruchtlos verlaufen. Wir sin
d
verwundert darüber, dass bei den Spielern der Solidaritätsgedanke
noch nicht so ausgeprägt zu sein scheint, wie es europaweit in der
gesamten Gesellschaft der Fall ist», sagte Strüver der «RP».

Die Clubführung um den millionenschweren Präsidenten Mikhail
Ponomarev hat nach eigenen Angaben die Lizenzen für die zweite und
dritte Liga sowie die Regionalliga fristgerecht beantragt und
ergreift alle Maßnahmen, die eventuell notwendig sein könnten. «Im
Vorjahr hat man uns Arroganz vorgeworfen, weil wir das nicht getan
haben», so Strüver. «Damals waren wir aber sicher, dass wir uns
sportlich für die dritte Liga qualifizieren. Wie der Fußball und die
Ligenstruktur aber in einigen Monaten aussehen werden, kann heute
hundertprozentig niemand sagen.»

Daher wolle man für alle Eventualitäten gewappnet sein. Der Club
informiere sich ständig über die Entwicklung der Corona-Krise. «Nur
so ist es momentan möglich, Risikofürsorge zu betreiben und damit
Arbeitsplätze zu sichern.»

Während die Profis noch zögerlich in Bezug auf einen Gehaltsverzicht
sind, hat der KFC für die Geschäftsstellen-Mitarbeiter, die Trainer
und das Funktionsteam bereits Kurzarbeit angemeldet. «Wir hoffen aber
immer noch, dass der Funke der Solidarität auch auf die Spieler
überspringt», sagte Strüver. Wirtschaftlich spüre man die
Auswirkungen der Aussetzung des Spielbetriebs. «Schon jetzt macht
sich die Krise allein durch die fehlenden Einnahmen aus den Spielen
gegen Duisburg und 1860 München bemerkbar. Insgesamt wirken sich die
wirtschaftlichen Begebenheiten negativ auf das Geschäft aus», sagte
Stüber. Die Aussichten seinen «wahrlich nicht rosig».