Dutzende Organisationen fordern mehr Einsatz für Flüchtlingskinder

Berlin (dpa) - Mehr als 40 Menschen- und Kinderrechtsorganisationen
fordern die Bundesregierung auf, sich auf europäischer Ebene mehr für
die Rechte geflüchteter Kinder einzusetzen. «Gerade angesichts der
Verbreitung von Covid-19 müssen wir für die am stärksten gefährdete
n
Menschen da sein», heißt es in einer am Montag veröffentlichten
Mitteilung des Bundesfachverbands unbegleitete minderjährige
Flüchtlingen (BumF).

In einem offenen Brief fordern der BumF und weitere Organisationen
unter anderem eine beschleunigte Familienzusammenführung innerhalb
der EU sowie eine unverzügliche Verteilung von unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen. Auch die Caritas, Diakonie, Pro Asyl und
das Deutsche Kinderhilfswerk haben unterzeichnet. Deutschland
übernimmt ab Juli die EU-Ratspräsidentschaft und könnte damit auch
die stockende Reform des europäischen Asylsystems vorantreiben.

Zur Entlastung der griechischen Flüchtlingslager wollen sieben
EU-Staaten - darunter auch Deutschland - Griechenland insgesamt 1600
unbegleitete minderjährige Migranten abnehmen. Der BumF kritisierte,
dass es bislang noch keine Aufnahmen gegeben habe, obwohl mehrere
Kommunen Bereitschaft signalisiert hätten. «Zehntausende
Staatsbürger*innen konnten von der Bundesregierung mittels einer
Luftbrücke nach Deutschland zurückgeholt werden. Auch eine Aufnahme
aus Griechenland können wir schaffen», heißt in der Mitteilung. «Wi
r
müssen nicht zusehen, wie zehntausend Kinder in Elendslagern
gefährdet werden.»