Textil- und Modeindustrie fordert Direkthilfe für Mittelstand

Berlin (dpa) - Die Textil- und Modeindustrie fordert angesichts der
Coronavirus-Krise eine staatliche Direkthilfe für mittelständische
Unternehmen. «Wenn es hier nicht schnell einen Hilfsfonds mit
unbürokratischen Direkthilfen für die betroffenen Unternehmen gibt,
verlieren wir in Deutschland eine mittelständische Branche», sagte
die Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und
Modeindustrie, Ingeborg Neumann, am Montag. In vielen
Textilunternehmen seien angesichts von Ladenschließungen und
Produktionsstopps die Umsätze um bis zu 80 Prozent oder gar komplett
weggebrochen.

Der Verband kritisierte, dass die Beantragung von staatlichen
Rettungskrediten zu lange dauere - deshalb brauche es Direkthilfen.
«Mit langwierigen Kreditverhandlungen ist unseren Unternehmen nicht
geholfen», sagte Neumann. Die Bundesregierung solle deshalb unter
anderem eine Milliarde Euro Soforthilfen für Unternehmen zur
Verfügung stellen, die durch Ladenschließungen und dem
Produktionsstopp keinen Absatz mehr haben. Hintergrund der Forderung
ist die von einigen Branchen beklagte Förderlücke für
mittelständische Unternehmen bei den staatlichen Direkthilfen.