Bedenken gegen Corona-Testzentren - Einrichtungen müssen oft umziehen

Frankfurt/Gießen (dpa/lhe) - Bei der Einrichtung von hessenweiten
Testzentren für Corona-Verdachtsfälle stößt die Kassenärztliche
Vereinigung (KV) wiederholt auf Probleme. Immer wieder seien Umzüge
nötig, sagte Sprecher Karl Matthias Roth am Montag. Kaum eine
Einrichtung sei noch an dem Ort, wo sie ursprünglich eröffnet worden
sei. Das habe teils virologische Gründe, teils stoße man auf Bedenken
wegen Ansteckungsgefahren.

«Wir haben eine nicht so hohe Kooperationsbereitschaft, wie wir uns
gewünscht hätten», erklärte Roth. Nachdem es zwischenzeitlich 16
Testzentren in Hessen gab, liege die Zahl aktuell bei 15. Die KV habe
den Aufbau der Testzentren übernommen, weil «es sonst niemand
hinbekommt und wir die Strukturen haben, die das ermöglichen».

Massentests seien in Hessen weiterhin nicht geplant. «Unsere Idee bei
der Implementierung der Testzentren war, in einem vernünftig
erreichbaren Radius von 25 bis 30 Kilometern jedem Bürger die
Möglichkeit zu geben, ein solches Testzentrum zu erreichen.» Getestet
werde dort nur bei einem konkreten Verdacht einer Covid-19-Infektion.
Pro Tag werden 1200 Tests in den hessischen Zentren gemacht.

Ein Ausbau der Kapazitäten ist momentan nicht geplant - unter anderem
weil es anderer Stelle hakt. «Das ist auch eine Frage der Kapazitäten
von Laboren und Lieferanten von Testkits», erklärte Roth. Zudem habe
man in den Testzentren «eher eine stabile bis leicht zurückgehende
Nachfrage». Es gebe zwar Einrichtungen wie Frankfurt, in denen man an
der Kapazitätsgrenze arbeite. An anderen Standorten sei es dagegen
ruhig.

Im Landkreis Gießen ging am Montag die Suche nach einem neuen
Testzentrum zunächst weiter. Am Freitag war dort ein Streit
öffentlich eskaliert. Die Kassenärztliche Vereinigung warf der
Kleinstadt Staufenberg vor, eine Einrichtung zu verhindern. Der
dortige Bürgermeister Peter Gefeller (SPD) wies die Vorwürfe zurück
und warf der KV vor, aus Kostengründen die Einrichtung eines
Sicherheitsdienstes abzulehnen, der die zu testenden Personen von den
Kunden eines nahen Einkaufsmarktes trennen müsse.