Ministerin fordert unabhängige Produktion von Schutzausrüstung in EU

Schwerin (dpa/mv) - Angesichts des Mangels an Schutzausrüstungen vor
allem in Pflegeeinrichtungen hat sich Mecklenburg-Vorpommerns
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) für eine ausreichende
Produktion in der EU ausgesprochen. «Wir sollten nach der Krise in
Europa besprechen, wie wir uns mit eigener Produktion unabhängiger
machen», sagte sie am Montag in einem Hörerforum von NDR 1 Radio MV.
Die EU dürfe nicht wie jetzt auf den globalen Markt angewiesen sein.

Die Ministerin kritisierte, dass Schutzausrüstungen teils zu
Wucherpreisen gehandelt würden. Dass es Krisengewinnler gebe, sei
«völlig inakzeptabel», sagte sie. Eingreifen könne das Land an der

Stelle aber leider nicht.

In der Not werden überall im Land Atemschutzmasken aus Baumwolle
genäht - zum Beispiel in Theaterschneidereien,
Justizvollzugsanstalten und beim DRK. Der MV-Landesgeschäftsführer
des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, Sven
Wolfgram, sagte, seit Montag vergangener Woche sei empfohlen, in der
Pflege mit Mund-Nasenschutz zu arbeiten. «Da behilft man sich mit
selbstgenähten Masken.» Wenn sie vernünftig genäht seien, böten s
ie
auch zunächst ausreichenden Schutz für Pfleger und Patienten. Bei der
Arbeit mit nachweislich infizierten Patienten seien dann aber
spezielle Schutzmasken mit Partikelfilter nötig.