Falsche Polizisten erbeuten mit Corona-Betrugsmasche 30 000 Euro

Boxberg (dpa/lsw) - Sie machten sich die Angst vor dem Coronavirus
zunutze: Betrüger haben in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) eine
79-Jährige dazu gebracht, ihre EC-Karten sowie die Zugangsdaten zu
ihren Kontos vor die Tür zu legen. So erbeuteten die Täter 30 000
Euro, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Betrüger gaben sich
als Beamte des Bundeskriminalamtes aus, die die Frau vor Straftaten
in der Nachbarschaft schützen wollten: Sie würden sich für sie um den

Schutz ihres Vermögens kümmern. Um sich nicht mit dem Coronavirus zu
infizieren, sollte die Frau ihre Karten und Daten vor die Tür legen.

Diese Betrugsmasche sei in den vergangen Tagen mehrfach genutzt
worden, hieß es von der Polizei weiter. Bisher wurden zwei Fälle
gemeldet, doch die Beamten gehen von einer höheren Dunkelziffer aus.
Nach Angaben eines Sprechers suchen die Betrüger gezielt in
Telefonbüchern nach altdeutschen Vornamen, geben sich stets als
Polizisten aus und warnen vor einer angeblichen Straftat in der
Nachbarschaft, vor der das Opfer geschützt werden solle.

Das Phänomen gibt es nicht erst seit der Corona-Krise. 2019 haben
Betrüger mit dem sogenannten Enkeltrick und als falsche Polizisten
rund 10,5 Millionen Euro erbeutet. Die Zahl der bekannten Fälle hat
sich im Vergleich zum Jahr davor fast verdoppelt, wie aus der
jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik des Landes hervorgeht.