Mittelstand fordert schnellere Umsetzung der Soforthilfe

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Mittelstand hat mehr Tempo bei den vom
Bund am vergangenen Freitag beschlossenen Soforthilfen für
Soloselbstständige und Kleinstunternehmen angemahnt. «Wir fordern
eine deutlich schnellere Geschwindigkeit der Umsetzung aller
Maßnahmen durch die Politik in Sachsen», sagte der Präsident des
Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW) für Sachsen,
Jochen Leonhardt, am Montag in Dresden. In der angespannten Situation
müsse es im Interesse der kleinen Unternehmer viel rascher gehen.

Leonhardt verwies, wie andere Kritiker schon am vergangenen
Wochenende, auf Nordrhein-Westfalen, wo viele Unternehmer bereits die
Zusagen über Zuschüsse erhalten hätten. «Den Unternehmern in Sachse
n
kommt es so vor, als ob die Beamten im Freistaat alle im Urlaub oder
in Kurzarbeit sind», kritisierte er und mahnte: «In dieser Krisenzeit
müssen alle schneller und unkonventioneller arbeiten» und die Politik
ein zuverlässiger Partner für die mittelständischen Unternehmer sein.


Der Bundesrat hatte ein milliardenschweres Hilfspaket zur Bewältigung
der Corona-Krise beschlossen. Die Unterstützung müsse rechtzeitig bei
den Unternehmen ankommen, um einen Exodus kleiner und mittlerer
Betriebe zu verhindern, sagte ein BVMW-Sprecher. Viele der
Handwerker, kleinen Firmen und Selbstständigen könnten einen Monat
Stillstand überbrücken, danach sei die Existenz bedroht.