Uniklinik Würzburg kann Zahl der Intensivbetten bei Bedarf verdoppeln

Würzburg (dpa/lby) - Das Universitätsklinikum Würzburg kann in der
Corona-Krise die Zahl seiner Intensivbetten von 80 auf 160
verdoppeln. Das sagte der Ärztliche Direktor Georg Ertl am Montag in
Würzburg. Derzeit würden 14 Patienten, die positiv auf das neue
Coronavirus Sars-CoV-2 getestet seien, in dem Haus beatmet. Im
Klinikum Mitte (Juliusspital) lägen weitere vier Menschen mit der
Lungenkrankheit Covid-19, die beatmet werden müssten. Zum Vergleich:
Vor einer Woche seien es in beiden Kliniken je nur zwei gewesen, die
nicht selbstständig atmen konnten, sagte Ertl.

Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19
auslösen. Der Verlauf kann unterschiedlich sein - von symptomlos oder
mild bis hin zu sehr schwer, mitunter auch tödlich. In Bayern sind
inzwischen 14 437 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.
Das teilte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München
mit. Den Angaben zufolge sind bislang 133 Patienten, die mit dem
Coronavirus infiziert waren, gestorben.

Ertl sagte, die Uniklinik könne derzeit auch Patienten aus dem
Ausland aufnehmen. «Wir müssen jetzt Solidarität zeigen, damit wir
sie auch bekommen, wenn es bei uns heftig wird», erklärte Würzburgs
Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU).

In zwei bis drei Wochen erwartet Ertl einen signifikanten Anstieg der
am Coronavirus Erkrankten. Hauptproblem sei weiter der anstehende
Mangel an Schutzkleidung in seinem Haus. Noch habe man genug Masken
und Co., «aber die Lage wird zunehmend schwieriger». Von den etwa
6500 Mitarbeitern am Uniklinikum seien bisher 9 Coronavirus-Fälle
bekannt.

Würzburg war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil in einem
Altenheim 13 Bewohner, die mit dem neuen Coronavirus infiziert waren,
starben. Die übrigen positiv auf das Virus getesteten Menschen wurden
am Wochenende auf Stationen innerhalb der Einrichtung isoliert. Diese
Aktion dauerte nach Schuchardts Angaben etwa 20 Stunden.