Corona-Pandie: Russlands Regierungschef empfiehlt Ausgangssperren

Moskau (dpa) - Nach der Hauptstadt Moskau könnte es in Russland nun
auch landesweit Ausgangssperren wegen der Corona-Pandemie geben. Das
empfahl Ministerpräsident Michail Mischustin am Montag in Moskau. Die
Gouverneure und Chefs der Verwaltungen sollten auf die Erfahrung in
Moskau achten. Sie sollten zudem die Möglichkeit schaffen, «solche
Maßnahmen in ihren Regionen zu ergreifen», sagte er. «Es ist jetzt
unsere Aufgabe, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.»

In der Hauptstadt und im Umland gelten seit Montag Ausgangssperren.
Ausnahmen gibt es nur für den Weg zur Arbeit, zum Supermarkt und zur
Apotheke. Erlaubt sind außerdem der Gang zum Müllcontainer und
Gassigehen mit dem Hund im Umkreis von 100 Metern um die Wohnung. In
Europas größter Stadt sind nach offiziellen Angaben mit mehr als 1000
Infizierten die meisten Corona-Fälle in Russland registriert.

Zum Wochenstart waren auf den Gehwegen, Plätzen und in der Metro der
Hauptstadt weniger Menschen unterwegs als sonst. Auch auf den Straßen
gab es keine größeren Staus. Mischustin nannte die Verschärfung im
Kampf gegen die hochansteckende Krankheit eine logische Konsequenz
der Politik von Kremlchef Wladimir Putin.

Der Präsident hatte diese Woche landesweit als arbeitsfrei erklärt,
um die Zahl der Infektionen nicht weiter rasant steigen zu lassen.
Außerdem schloss Russland am Montag seine Grenzen. Flug- und
Zugverbindungen ins Ausland sind schon seit Tagen nicht mehr möglich.