Japan und IOC könnten diese Woche neuen Olympia-Termin entscheiden

Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio ins nächste Jahr
stellt den Gastgeber vor neue große Herausforderungen. Zunächst muss
ein genauer Termin gefunden werden. Das könnte schon bald erfolgen.

Tokio (dpa) - Eine Entscheidung über einen neuen Termin für die
Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr könnte bald fallen. Der
Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in der
japanischen Hauptstadt, Yoshiro Mori, rechnet noch in dieser Woche
mit einem Gespräch mit dem Chef des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC) Thomas Bach, wie Mori am Montag zum Auftakt einer
Exekutivsitzung des Organisationskomitees für Tokio 2020 sagte.

Bei Beratungen zwischen dem IOC und dem Organisationskomitee seien
sowohl Frühjahr wie auch Sommer angesprochen worden. Man werde nach
Abwägung der Vor- und Nachteile eine Entscheidung treffen, so Mori.

«Ich nehme an, dass mich Präsident Bach möglicherweise noch diese
Woche kontaktieren wird», sagte Mori. Nach Informationen der
japanischen Nachrichtenagentur Kyodo sollte es noch am Montag
Telefongespräche zwischen dem IOC und dem japanischen OK über die
neue Zeitplanung geben. Am wahrscheinlichsten gilt eine Austragung
ungefähr zur gleichen Zeit wie in diesem Jahr. Die Sommerspiele
sollten vom 24. Juli bis 9. August stattfinden, die Eröffnung der
Paralympics war für 25. August geplant gewesen.

Die Spielen waren vor einer Woche wegen der grassierenden
Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr verlegt worden. Das stellt
Japan vor wirtschaftliche und logistische Herausforderungen, wie es
sie kein anderes Land bisher bewältigen musste. Die zentralen Fragen
rund um die beispiellose Verschiebung des größten Sportereignisses
der Welt soll eine Krisengruppe beantworten.

So müssen Hotels Tausende von Gästen umbuchen. Die Immobilienfirma,
die das olympische Dorf nach den Spielen in Wohnungen umwandelt, muss
die Renovierungsplanung jetzt um ein Jahr verschieben und potenziell
Tausende von Verträgen mit Käufern der Wohnungen neu aushandeln. Auch
gilt es, im nächsten Jahr wieder genug freiwillige Helfer anzuwerben
und zu koordinieren.