Passt zu Corona-Zeiten: Loriot-Sketch auf Hebräisch geht viral

Tel Aviv (dpa) - Ein Loriot-Sketch in hebräischer Übersetzung, der
perfekt zu Schwierigkeiten der Corona-Heimquarantäne passt, macht in
Israel in sozialen Medien die Runde. In dem Sketch «Feierabend» des
deutschen Humoristen geht es um einen Mann, der zuhause nur in Ruhe
in seinem Sessel sitzen will und sich offensichtlich nach Stille
sehnt. «Ich will hier nur sitzen», sagt er. Doch seine Ehefrau redet
immer wieder auf ihn ein, während sie geschäftig in der Küche rumort.

Zum Schluss platzt dem Mann der Kragen.

Der in Israel beliebte Schauspieler Dror Keren, der die Rolle des
Mannes spricht, teilte den hebräischen Sketch bei Facebook und
schrieb: «Wann hätten wir dafür Zeit an normalen Tagen?» Zu dem
Inhalt des Sketches meinte er: «Hermann und Berta sind schon viele
Jahre zusammen. Sehr, sehr viele Jahre. Sie gehören zur Risikogruppe.
Er ist ihr Risiko. Und sie ist sein Risiko.»

Keren sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: «Die Sketche von
Loriot sind bei vielen deutschsprachigen Israelis sehr beliebt.» Weil
er das Haus nicht verlassen könne, habe er gemeinsam mit der
Schauspielerin Miki Kam, die Berta spricht, über Telefon die
Synchronstimmen aufgenommen. Der Sketch sei so lustig, dass er bei
vielen die Laune verbessere, erklärte Keren den Erfolg in sozialen
Medien. «Viele Menschen finden sich darin wieder, und in unserer
jetzigen Situation ist der Sketch noch relevanter. Wir sind alle
«Hermann» - ob wir wollen oder nicht, müssen wir zuhause sitzen.»


Israel hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus die
Ausgangsbeschränkungen im Land weiter verschärft. Die Menschen sollen
zu Hause bleiben, nur in Ausnahmefällen ist der Ausgang erlaubt. Nach
Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus Sars-CoV-2
mittlerweile bei 4347 Personen in Israel nachgewiesen. 15 Menschen
sind den Angaben zufolge nach einer Infektion gestorben. Zehntausende
Menschen befinden sich in häuslicher Quarantäne.