Auszählung der Kommunalwahlen in Bayern geht weiter

München (dpa) - In Bayern geht in vielen Städten die Auszählung der
zweiten Runde der Kommunalwahlen weiter. Dazu gehört auch die
Landeshauptstadt München. Allerdings hat CSU-Kandidatin Kristina
Frank dem erneut erfolgreichen Amtsinhaber Dieter Reiter bereits
vorzeitig zum Sieg gratuliert. Am Sonntagabend war die Auszählung wie
geplant unterbrochen worden. Dagegen wird in Regensburg, Erlangen und
Aschaffenburg am Montag erst mit dem Auszählen begonnen.

In mindestens zwei Großstädten hat die Wahl inmitten der Corona-Krise
zu einem Wechsel auf den Spitzenposten geführt. In Nürnberg verlor
die SPD den Oberbürgermeisterposten an die CSU: Marcus König (CSU)
gewann die Stichwahl mit 52,2 Prozent gegen den SPD-Kandidaten
Thorsten Brehm (47,8 Prozent). Dafür gewann die SPD den
Oberbürgermeister-Posten in Ingolstadt. Der SPD-Herausforderer
Christian Scharpf kam bei der Stichwahl auf 59,3 Prozent der Stimmen
und gewann damit klar gegen den Amtsinhaber Christian Lösel (CSU).

In München führte Reiter am Abend schier uneinholbar klar mit mehr
als 71 Prozent der Stimmen. Die Unterbrechung bei der Auszählung war
nötig, weil die Landeshauptstadt in Folge der Coronavirus-Gefahr die
Wahlhelfer auf 1500 reduziert hatte. In Erlangen wird deshalb gar
komplett auf externe Helfer verzichtet - hier zählen nur die
städtischen Mitarbeiter unter der Woche aus. Auch in Regensburg und
Aschaffenburg wird erst ab Montag gezählt.

Für die Grünen liefen die Stichwahlen bisher äußerst unbefriedigend
.
Trotz guter Ergebnisse bei den kommunalen Mandaten vor zwei Wochen
konnte die Partei den Miesbacher Landratsposten nicht verteidigen und
muss ihn nach sechs Jahren an die CSU zurückgeben. Damit stellen die
Grünen nur noch einen bayerischen Landrat - bei allen Stichwahlen am
Sonntag konnten sie die Wähler nicht überzeugen.

Die Wahlbeteiligung war vielerorts deutlich höher als noch vor zwei
Wochen. Und das, obwohl viele Sorgen hatten, dass die Wahlunterlagen
nicht rechtzeitig wieder bei den Wahlämtern ankommen. Denn die
Stichwahl war erstmals ein reiner Weg zum Briefkasten.