Wie sich das Coronavirus weltweit ausbreitete

Berlin (dpa) - Mehr als 10 Millionen Menschen weltweit sind oder
waren nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben etwa 500 000 infizierte
Patienten. Wie sich Sars-CoV-2 ausbreitete:

Dezember 2019: In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan treten
Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auf.

31. Dezember: Die Krankheitsfälle aus China werden der WHO gemeldet.

9. Januar 2020: Experten identifizieren ein neuartiges Coronavirus
hinter der Lungenkrankheit. China erfasst den ersten Todesfall.

15. Januar: In Thailand gibt es nach Angaben der WHO die erste
bestätigte Infektion außerhalb Chinas.

21. Januar: Der erste Fall in den USA wird publik.

24. Januar: Mit Nachweisen in Frankreich erreicht das Virus Europa.
Später werden allerdings Spuren des Erregers in norditalienischen
Abwasserproben von Mitte Dezember gefunden.

27. Januar: Die erste Erkrankung in Deutschland wird aus dem
bayerischen Landkreis Starnberg gemeldet.

30. Januar: Die WHO erklärt eine «gesundheitliche Notlage von
internationaler Tragweite».

31. Januar: Nachdem am Vortag erste Fälle bestätigt wurden, ruft
Italien den Notstand aus. Das Land ist in Europa zunächst am
stärksten betroffen.

11. Februar: Die WHO nennt die neuartige Lungenerkrankung nun
Covid-19. Das Virus erhält den Namen Sars-CoV-2.

14. Februar: Mit Ägypten erreicht das Virus nachweislich das erste
Land in Afrika. Auf dem Kontinent werden laut WHO bis Ende Juni rund
300 000 Fälle nachgewiesen, mehr als 5800 Infizierte sterben.

15. Februar: Frankreich meldet den ersten Todesfall in Europa.

23. Februar: Italien riegelt Städte im Norden ab.

8. März: Es wird bekannt, dass erstmals ein Deutscher am Coronavirus
gestorben ist. Der Mann war eine Woche zuvor nach Ägypten gereist.

9. März: Nordrhein-Westfalen gibt die ersten beiden in Deutschland
gestorbenen Corona-Patienten bekannt.

10. März: Mit Sachsen-Anhalt sind jetzt alle Bundesländer betroffen.
Italien weitet seine Sperrzone vom Norden auf das ganze Land aus.

11. März: Die WHO spricht von einer Pandemie.

17. März: Die für den Sommer geplante Fußball-EM wird um ein Jahr
verschoben, später auch die Olympischen Spiele in Tokio. Der Sport
kommt weltweit in den kommenden Monaten zum Erliegen.

18. März: Erste Fernsehansprache der Kanzlerin abgesehen von den
Neujahrsansprachen: Angela Merkel mahnt zu Solidarität und Disziplin.

19. März: Mit mehr als 3400 Toten löst Italien China als das Land mit
den meisten gemeldeten Todesfällen ab. In den folgenden drei Monaten
steigt die Zahl im Land auf mehr als 34 000.

22. März: Zur Eindämmung der Infektionsgefahr werden in Deutschland
zwischenzeitlich etwa Ansammlungen von mehr als zwei Personen aus
verschiedenen Haushalten verboten. Tags darauf zieht die britische
Regierung mit ähnlich weitreichenden Beschränkungen nach.

25. März: Als zweites Land in Europa meldet Spanien mit mehr als 3400
Fällen mehr Tote als China. Der US-Senat beschließt ein
Konjunkturpaket in Billionenhöhe.

27. März: Die USA haben nach Angaben der Johns Hopkins Universität
mit mehr als 100 000 Fällen weltweit die meisten bekannten
Corona-Infektionen. Besonders betroffen: der Bundesstaat New York.

6. April: Der britische Premierminister Boris Johnson muss wegen
einer Covid-19-Erkrankung für drei Tage auf die Intensivstation.

7. April: China meldet erstmals seit Ausbruch der Pandemie keine
neuen Corona-Toten. In Deutschland sind mehr als 100 000 Infektionen
nachgewiesen.

8. April: Nach mehr als zweieinhalb Monaten wird ab Mitternacht
(Ortszeit) die Abriegelung Wuhans komplett aufgehoben.

9. April: Die EU schnürt ein Corona-Rettungspaket mit Kredithilfen
von etwa einer halben Billion Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und
verschuldete Staaten. Ein EU-Gipfel billigt das erste Hilfspaket am
23. April.

10. April: Papst Franziskus begeht Karfreitag und die folgenden
Osterfeierlichkeiten weitgehend allein im Vatikan.

11. April: Mit mehr als 20 000 Corona-Toten lösen die USA nach
Johns-Hopkins-Angaben Italien an erster Stelle ab.

14. April: Die USA stoppen ihre Beitragszahlungen an die WHO, weil
sie nach Ansicht von Präsident Donald Trump unter anderem den
Corona-Ausbruch vertuscht haben soll. Ende Mai beendet er die
Zusammenarbeit.

20. April: Sachsen ist das erste Bundesland, in dem eine
Maskenpflicht für den Nahverkehr und den Einzelhandel gilt. Nach und
nach folgen alle Länder. Zugleich dürfen nach einem Monat Zwangspause
Geschäfte unter einer Fläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen.

24. April: Nach gut fünf Wochen endet die Rückholaktion für die im
Ausland gestrandeten Deutschen. Die Bundesregierung holte über die
«Corona-Luftbrücke» 240 000 Reisende nach Hause.

2. Mai: In Spanien dürfen die Menschen erstmals nach sieben Wochen
wieder spazieren gehen und im Freien Sport machen.

4. Mai: Italien lockert seine strengen Ausgangssperren nach acht
Wochen. Die Menschen dürfen wieder zu Spaziergang oder Sport raus,
die meisten Geschäfte bleiben zunächst zu. Eine globale Allianz
startet ihren Spendenmarathon für die Suche nach einem Impfstoff oder
ein Medikament.

5. Mai: Großbritannien verzeichnet mit gut 30 000 Corona-Toten mehr
als Italien und damit die meisten in Europa.

16. Mai: Sachsen-Anhalt registriert als erstes Bundesland seit
Ausbruch der Pandemie keine Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag.

22. Mai: Brasilien löst mit mehr als 330 000 Infizierten Russland auf
Platz zwei ab. Mit rund 42 000 Toten am 13. Juni steht das Land
seither auch bei den Totenzahlen hinter den USA auf Platz zwei.

27. Mai: Die EU-Kommission schlägt ein 750 Milliarden Euro schweres
Programm zur wirtschaftlichen Erholung Europas vor. Doch unter den 27
EU-Staaten gibt es Streit - etwa über das Volumen, das Verhältnis
zwischen Zuschüssen und Krediten oder die Verteilung des Geldes.

28. Mai: In den USA wird die Marke von 100 000 infizierten Toten nach
Angaben der Johns-Hopkins-Universität überschritten. Einen Monat
später sind es mehr als 125 000.

3. Juni: Die Koalitionsspitzen beschließen zur Ankurbelung der
Wirtschaft ein Konjunkturpaket von 130 Milliarden Euro für die Jahre
2020 und 2021.

13. Juni: Thüringen ist das erste Bundesland wieder ohne
Kontaktbegrenzung: Die Menschen dürfen sich uneingeschränkt treffen.

16. Juni: Chinas Hauptstadt Peking kontrolliert nach einem erneuten
Corona-Ausbruch auf einem Großmarkt wieder die Ein- und Ausreisen. In
Deutschland ist die neue Corona-Warn-App verfügbar.

21. Juni: In Spanien endet nach 14 Wochen der Notstand. Mit bis Ende
Juni mehr als 28 000 Corona-Toten ist Spanien eines der am schwersten
von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

24. Juni: Der Internationale Währungsfonds (IWF) berechnet, wegen
Corona werde die globale Wirtschaftsleistung 2020 und 2021 insgesamt
um 12,5 Billionen Dollar (11 Billionen Euro) geringer ausfallen.

25. Juni: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA gibt grünes Licht
für den Wirkstoff Remdesivir zur Covid-19--Therapie in der EU. Die
EU-Kommission muss noch zustimmen, was aber als Formsache gilt.

27. Juni: Bei einer Geberkonferenz für Corona-Impfstoffe gibt es
Zusagen für weitere gut 6 Milliarden Euro. In dem seit 4. Mai
laufenden Spendenmarathon kommen rund 16 Milliarden Euro zusammen.