Pound verteidigt IOC: Keine gravierenden Fehler gemacht

Berlin (dpa) - Das langjährige IOC-Mitglied Richard Pound hat das
Internationale Olympische Komitee gegen Kritik verteidigt, die
Entscheidung über die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio zu
spät gefällt zu haben. «Ich glaube nicht, dass es gravierende Fehler

vom IOC oder von seinem Präsidenten gegeben hat», sagte der
78-Jährige im «Sportgespräch» des Deutschlandfunks.

«Die getroffenen Maßnahmen waren koordiniert und gut kommuniziert. Es
fällt mir schwer, einen Aspekt zu finden, worüber man sich beschweren
könnte», sagte der Kanadier. Pound handelt seit 42 Jahren die
Fernsehverträge des IOC aus und war der erste Präsident der
Welt-Anti-Doping-Agentur Wada.

Pound stützt das Verhalten des IOC-Exekutivkomitees, dem eine zu
späte Entscheidung vorgeworfen wird. Auch IOC-Präsident Thomas Bach
habe richtig gehandelt: «Unter diesen Umständen würde niemand einen
Rücktritt fordern. Noch einmal: Wenn der Nebel sich lichtet, wird man
sehen, dass das IOC wie eine wichtige, zuverlässige und
internationale Organisation gehandelt hat.»

Pound meint, dass die späte Entscheidung auch daran gelegen haben
könnte, dass Gastgeber Japan die eigene Lage als hoffnungsvoll
bewertet und den Rest der Welt zunächst nicht gesehen habe.

Die Vorbereitungen auf die Spiele im Jahr 2021 würden nun aufwändig:
«Es gibt Tausende und Abertausende Dinge neu zu strukturieren. Man
wird dafür die ganze vorhandene Zeit brauchen», sagte der Kanadier.