In der Corona-Krise beginnt zweite Woche mit strengeren Kontaktregeln

In der Corona-Krise ist das Durchhalten der Hessen weiter gefragt.
Die massiven Einschränkungen laufen weiter, eine rasche Lockerung ist
nicht in Sicht. Für die Wirtschaft sollen Soforthilfen anlaufen.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen startet am (heutigen) Montag in die
zweite Woche mit verschärften Regeln im Kampf gegen die Ausbreitung
des Coronavirus. Die Landesregierung hatte am 23. März ein
weitgehendes Kontaktverbot erlassen. Menschen dürfen draußen nur noch
allein oder zu zweit unterwegs sein. Ausnahmen gibt es für Familien
und häusliche Gemeinschaften.

Außerdem beginnt bereits die dritte Woche ohne Unterricht an den
Schulen oder reguläre Betreuung in den Kitas. Seit 16. März fällt
landesweit der Schulunterricht aus. Eine Ausnahme gilt für die
Abiturprüfungen. Die Schulen bieten eine Notbetreuung für Kinder
solcher Eltern an, die beispielsweise in einem Krankenhaus, bei der
Feuerwehr oder Polizei arbeiteten. Die Regelung gilt auch für
Kindertagesstätten.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Hessen war am Sonntag
erneut gestiegen. Das Sozialministerium in Wiesbaden meldete (Stand
14.00 Uhr) ein Plus von 167 Fällen gegenüber dem Vortag auf nun 2943.
Der Zuwachs fällt damit geringer aus, als die Tage zuvor - jedoch
werden nur solche Fälle erfasst, die von den Kommunen bis zu einem
bestimmten Zeitpunkt in eine elektronische Datenbank eingepflegt
werden. Beispielsweise wird die Zahl der gemeldeten Infizierten in
Frankfurt - wie bereits am Vortag - mit 330 angegeben. Die Zahl der
Todesfälle in Hessen, die auf den Erreger Sars-CoV-2 zurückgeführt
werden, stieg um eine Person auf elf.

Sozialminister Kai Klose (Grüne) hatte am Freitag davor gewarnt, die
Corona-Regeln zu früh zu lockern. Um Ostern herum werde die Zeit
sein, zu der man mit Blick auf die Entwicklung der Infektionszahlen
über eine mögliche weitere Strategie nachdenken könne, sagte er.

Betriebe mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise
können ab dem (heutigen) Montag Anträge auf staatliche Soforthilfe
stellen. Die schwarz-grüne Regierung rechnet damit, dass sich weit
über 200 000 Betriebe melden. Die staatlichen Gelder seien nicht
zweckgebunden, müssten aber mit der Corona-Krise zu tun haben und zum
Vermeiden einer finanziellen Schieflage verwendet werden, hatte
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erklärt.

Konkret soll mit der Corona-Soforthilfe ein einmaliger, nicht
rückzahlbarer Zuschuss gewährt werden. Sie beträgt nach Angaben des
Ministers inklusive der Bundesförderung bei bis zu fünf Beschäftigten

10 000 Euro für drei Monate. Bei bis zu zehn Beschäftigten können 20

000 Euro für drei Monate und bei zu 50 Beschäftigten 30 000 Euro für

drei Monate fließen.