Schule und Beachtung des Kontaktverbots prägen weiter Corona-Krise

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie prägt auch diese Woche das
öffentliche Leben und den privaten Alltag der Rheinland-Pfälzer. Im
Blickpunkt werden einmal mehr die Schulen und die Einhaltung der
Kontaktbeschränkungen stehen.

Mainz (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz müssen sich Kinder und Eltern
nun bereits in der dritten Woche mit dem geänderten Alltag
arrangieren, der durch die Schließung der Schulen wegen der
Corona-Krise verursacht worden ist. Dabei geht es nicht nur um die
Betreuung der Kinder zu Hause - für viele Väter und Mütter oft
zusätzlich zur Arbeit im Home-Office. Die Schulschließung hat auch
dazu geführt, dass Lehrkräfte für den Unterricht auf digitale
Plattformen ausweichen. Mehr als 1200 Schulen nutzen eine von
mehreren Lernplattformen im Internet, wie das Bildungsministerium in
Mainz mitteilte.

Erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben der
Rheinland-Pfälzer hat auch das weitgehende Kontaktverbot. Am Samstag
berichtete die Polizei von vereinzelten Verstößen gegen die
verhängten Maßnahmen. Die große Mehrheit der Bürger scheint sich
allerdings an die Bestimmungen zu halten. Ob dies auch in dieser
Woche so bleibt, wollen die Behörden weiter kontrollieren. Auch davon
wird die künftige Entwicklung in der Krise abhängen.

Zur Eindämmung des Corona-Virus hatte Rheinland-Pfalz ein
weitgehendes Kontaktverbot erlassen. Menschen dürfen grundsätzlich
nur noch allein oder zu zweit aus dem Haus gehen. Familien und
häusliche Gemeinschaften dürfen auch weiter gemeinsam nach draußen.

Die Coronavirus-Pandemie in Rheinland-Pfalz hatte sich am Sonntag
weiter ausgebreitet. Die Gesundheitsämter meldeten bis 10.00 Uhr
insgesamt 2545 bestätigte Infektionen, wie das Gesundheitsministerium
in Mainz mitteilte. Dies entspricht einem Zuwachs von 188 Fällen im
Vergleich zum Samstag. Bisher starben 18 Menschen in Rheinland-Pfalz
an der von dem Virus verursachten Krankheit Covid-19 - ein Plus von
sechs Todesfällen im Vergleich zum Samstag. «Da die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Gesundheitsämter vor Ort am Wochenende in erster
Linie mit der Ermittlung von Kontaktpersonen und Quarantänemaßnahmen
gebunden sind, erfolgen die Meldungen zum Teil zeitverzögert»,
erläuterte das Ministerium.

Derweil bereiten sich Kommunen in Rheinland-Pfalz auch auf mögliche
Engpässe in Krankenhäusern vor. Sollte die Zahl der bestätigten Fäl
le
massiv steigen, sollen zusätzliche Quartiere bereitstehen. Vor dem
Hintergrund der Berichte aus Frankreich wollen Kommunen vor allem in
Grenznähe gerüstet sein.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hatte
unlängst gesagt, sie sehe aktuell keine Notwendigkeit für Not- oder
Behelfskrankenhäuser. «Die Patientinnen und Patienten, die stationär

behandelt werden müssen, können Sie unseres Erachtens nicht in
Turnhallen auf Feldbetten behandeln.» Es sei in der aktuellen Krise
am besten, auf bestehende Strukturen zurückzugreifen. In manchen
Kommunen laufen aber Planungen für Notkrankenhäuser.