Ukraine: Heimkehrer fliehen vor Zwangsquarantäne aus Terminal

Kiew (dpa) - Weil sie wohl nicht in Zwangsquarantäne wollten, sind in
der Ukraine Passagiere aus einem Flughafenterminal der Hauptstadt
Kiew geflohen. Die aus Thailand mit einem Sonderflug auf dem Fluhafen
Kiew-Boryspil eingetroffenen Ukrainer sollten für zwei Wochen in
Hotels - und das auch noch selbst zahlen, wie örtliche Medien am
Sonntag berichteten. Über den Verbleib der Menschen war zunächst
nichts bekannt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor eine
zwangsweise Beobachtung aller Heimkehrer angekündigt.

Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Kiew
hat bereits seit knapp zwei Wochen die Grenzen für Ausländer
geschlossen und alle regulären Verbindungen per Flugzeug und Bahn
eingestellt. Die Regierung wurde jedoch wegen fehlender
Quarantänemaßnahmen für Heimkehrer kritisiert. Alle, die seit Samstag

einreisen, müssen nun in eine zweiwöchige Quarantäne.

In den vergangenen zwei Wochen kehrten mehrere Zehntausend Ukrainer
vor allem aus Hochrisikogebieten wie Italien, Spanien und Deutschland
zurück. In dem osteuropäischen Land sind nach offiziellen Angaben
bisher 475 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Zehn Menschen
starben an der Lungenkrankheit Covid-19.