Pelosi macht Trump schwere Vorwürfe: «Sein Leugnen war tödlich»

Washington (dpa) - Die führende US-Demokratin Nancy Pelosi hat
Präsident Donald Trump in der Corona-Krise schwere Vorwürfe gemacht.
«Sein Leugnen am Anfang war tödlich», sagte die Sprecherin des
Repräsentantenhauses am Sonntag im TV-Sender CNN. Die
Oppositionspolitikerin warnte davor, wieder in den Normalbetrieb
zurückzukehren, und mahnte, dass alles getan werden müsse, um weitere
Tote zu verhindern. «Während der Präsident herumtrödelt, sterben
Menschen. Wir müssen einfach jede Vorsichtsmaßnahme ergreifen.»

Die USA sind mittlerweile das Land mit den meisten nachgewiesenen
Coronavirus-Infektionen weltweit: die Johns-Hopkins-Universität
verzeichnete mehr als 125 000. Mehr als 2200 Menschen starben demnach
bereits. Die Lage im Bundesstaat New York ist besonders
besorgniserregend. Allerdings breitet sich das Virus auch in
Großstädten wie Chicago und New Orleans rasant aus.

Trump hatte das Virus noch bis vor einem Monat als einen Scherz
abgetan, der den USA nichts anhaben könne. Seither muss er sich den
Vorwurf gefallen lassen, dass die Epidemie das Land wegen
verschleppter Vorbereitungen kalt erwischt hat. Experten gehen von
einer dramatischen Verschlechterung der Lage aus, bevor man mit einer
Beruhigung rechnen kann. Trump ist dazu übergegangen, von einem
«unsichtbaren Feind» zu sprechen, der viele Länder der Welt
angegriffen habe.