Braun: Tragfähigkeit des Gesundheitssystems bestimmt Maßnahmendauer

Berlin (dpa) - Die Dauer der Kontaktbeschränkungen zur Abwehr des
Coronavirus richtet sich nach den Worten von Kanzleramtsminister
Helge Braun nach der Tragfähigkeit des Gesundheitssystems. Dieses
dürfe nicht überfordert werden, erklärte der CDU-Politiker am
Sonntagabend im ZDF. «Der essenziellste Maßstab ist wirklich, dass
jeder, der bei uns so krank wird, dass er eine stationäre Behandlung
braucht, die auch gut bekommt.»

Der Bund werde mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch
noch einmal beraten. Ein wesentlicher Teil der Maßnahmen sei schon am
12. März in Kraft gesetzt worden und gelte in den Bundesländern
zum Teil bis zum 20. April. Auf die Frage, ob die Maßnahmen darüber
hinaus verlängert werden könnten, sagte er: «Das können wir noch
nicht sagen.»

Vor Beginn der Maßnahmen verdoppelte sich die Zahl der
Infektionsfälle nach Brauns Angaben alle drei Tage, jetzt sind es ihm
zufolge etwa sechs Tage. «Wir brauchen 10, 12 oder 14 Tage», sagte
er. «Dann hätten wir erstmal den Punkt erreicht, dass unser
Gesundheitssystem nicht überfordert wird.»

Generell gelte: «Wenn wir irgendwann über Lockerungen dieser Maßnahme

reden, dann müssen wir natürlich das nicht ersatzlos tun. Sondern wir
müssen uns dann überlegen: Was haben wir noch an zusätzlichen
Möglichkeiten, um im öffentlichen Raum auch Infektionen zu
verhindern.»