Bürgermeister bei historischer Wahl im Amt bestätigt

Wildeck (dpa/lhe) - Bei einer für Hessen historischen
Bürgermeisterwahl ist in der Gemeinde Wildeck (Kreis
Hersfeld-Rotenburg) der Amtsinhaber bestätigt worden. Alexander Wirth
(parteilos) bekam als Solo-Kandidat 92,5 Prozent der Stimmen. Der 50
Jahre alte Verwaltungschef blickt somit seiner zweiten Amtszeit
entgegen. Er war erstmals im Juli 2014 gewählt worden, als er gegen
einen Mitbewerber angetreten 67,8 Prozent bekam.

Das Besondere an der Abstimmung in Wildeck waren die Umstände: Wegen
der Corona-Pandemie waren alle Wahllokale geschlossen. Das Ergebnis
wurde allein anhand der Briefwahl ermittelt. Angeordnet wurde dies
vom Landkreis, um Menschen-Ansammlungen zu vermeiden. Dadurch soll
eine schnellere Ausbreitung der Lungenkrankheit verzögert werden.
Wahlberechtigt waren mehr als 4100 Bürger, die Beteiligung lag bei
rund 60 Prozent. Nach Angaben der Gemeinde eine durchschnittliche
Quote. Die Auszählung habe etwas länger gedauert als sonst, da
zunächst alle Wahlbriefe geöffnet werden mussten.

«Die Durchführung einer Hauptwahl ausschließlich als Briefwahl hat es

bisher in Hessen nach unserer Kenntnis noch nicht gegeben», hatte ein
Sprecher des Innenministeriums erklärt. Da die Wahlvorbereitungen
weit fortgeschritten gewesen waren, habe man sich dazu entschieden,
die Wahl durchzuziehen und nicht zu verschieben - auch aus
rechtlichen Gründen. Vor kurzem hatte das Land mitgeteilt, dass
Direktwahlen in 49 Kommunen verlegt werden. Die für den Zeitraum vom
26. April bis 25. Oktober vorgesehenen Wahlen werden frühestens ab
dem 1. November stattfinden.