Leichtathletik-Idol Ecker-Rosendahl zu Olympia: «Passt nicht mehr»

Leverkusen (dpa) - Die frühere Spitzen-Leichtathletin Heide
Ecker-Rosendahl hofft nach der Verschiebung der Tokio-Spiele auf eine
Debatte über die Zukunft des größten Sportereignisses der Welt. «Ic
h
sehe eine Chance, das Konzept der Olympischen Spiele zu überarbeiten
und zu verändern», sagte die Doppel-Olympiasiegerin von 1972 am
Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Das passt nicht mehr. Es ist
zu groß geworden. Man sollte überlegen, ob man diesen Gigantismus
herunterfährt.»

Nach der Olympia-Verlegung auf 2021 als Folge der Coronavirus-
Pandemie habe man nun einen Einschnitt und die Möglichkeit, neu
nachzudenken. «Von den European Championships 2018 in Berlin und
Glasgow mit einer überschaubaren Anzahl von Sportarten waren viele
begeistert. Warum macht man nicht Olympische Spiele, teilt die
Sportarten durch vier und macht jedes Jahr Sommerspiele, wobei jede
Sportartgruppe nur alle vier Jahre drankommt», sagte Ecker-Rosendahl.

Dabei sollten nicht nur jeweils Sportarten gewählt werden, die
zueinander passen, sondern auch eine Ausrichterstadt oder Region, zu
der die Sportarten passen. «Das wäre dann eine überschaubare Menge
von Athleten und Disziplinen», sagte die 73 Jahre alte Leverkusenerin
und betonte: «Die Spiele sind uns aus den Händen geglitten.» Die
nächsten European Championships werden im August 2022 mit
Europameisterschaften in sieben Sportarten in München ausgetragen.

Die Entscheidung, die Tokio-Spiele nicht abzusagen, sondern zu
verschieben, hält Ecker-Rosendahl für richtig. «Ich denke zuerst
immer an die Athleten, die teilweise einen Zyklus von acht Jahren
brauchen, um bei Olympia dabei sein zu können. Ihnen hätte man etwas
genommen», sagte sie.