Italiens Minister stellt klar: Kein Fußball im April

Rom (dpa) - In Italien wird es angesichts der Corona-Pandemie weiter
keinen Fußball geben. «Ich werde morgen vorschlagen, den Stopp
sportlicher Wettbewerbe aller Art auf den ganzen April auszudehnen»,
sagte Sportminister Vincenzo Spadafora in einem Interview der Zeitung
«La Repubblica» (Sonntag) auf die Frage, wann in Italien wieder ein
Fußballspiel zu sehen sein werde. Die Maßnahme solle auch auf das
Training in allen Sportarten ausgeweitet werden. Das bislang letzte
Spiel der Serie A fand in Italien - ohne Zuschauer - am 9. März
statt.

Der italienische «Lockdown», also die strengen Ausgangsbeschränkungen

und die Suspendierung zahlreicher Tätigkeiten, war von der Regierung
zunächst bis zum 3. April verfügt worden. Auf die Frage, wie die
Regierung dem Fußball in der Krise helfen werde, sagte Spadafora:
«Der Sport ist nicht nur der Fußball, und der Fußball nicht nur die
Serie A». Er werde zunächst 400 Millionen Euro für den Basissport
freigeben.

Von den Vereinen der Serie A erwarte er hingegen, dass ihre
Hilfsbitten von einem echten Veränderungswillen begleitet würden.
«Die großen Gesellschaften leben in einer Blase, über ihre
Verhältnisse, wenn man sich die Millionengehälter ihrer Spieler
anschaut. Sie müssen begreifen, dass nach dieser Krise nichts so
bleiben kann wie zuvor», sagte der Politiker der populistischen
Fünf-Sterne-Bewegung.

Am Samstag hatte sich Rekordmeister Juventus Turin angesichts der
Einnahmeverluste mit Spielern und Trainern auf Kürzungen ihrer Bezüge
in Höhe von vier Monatsgehältern geeinigt. Das sind zusammengerechnet
rund 90 Millionen Euro.