Söder verteidigt Bayerns Maßnahmen in der Corona-Krise

München (dpa/lby) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat

die strengen Auflagen für Bayerns Bürger in der Corona-Krise erneut
verteidigt. Um die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen,
gelten seit dem 21. März Ausgangsbeschränkungen für die 13 Millionen

Einwohner in Bayern. Derlei sei nötig gewesen, «weil zu spüren war,
dass Appelle allein nicht reichen. Viele haben sich vorbildlich
verhalten, andere haben es ignoriert oder nicht ernst genommen»,
sagte er dem Magazin «Spiegel». «Ich kann auch verstehen, dass man
sein gewohntes Leben gerne weiterführt. Alle Experten haben uns aber
zu zügigem Handeln geraten.»

Das Verlassen der Wohnung ist - zunächst befristet bis einschließlich
3. April - nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Dazu zählen etwa
der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arztbesuche, aber
ausdrücklich auch «Sport und Bewegung an der frischen Luft» - das
aber nur alleine oder mit den Menschen, mit denen man in einer
Wohnung zusammenlebt. Wer die Regeln nicht einhält - etwa den
Mindestabstand von 1,5 Metern - muss mit einem Bußgeld ab 150 Euro
rechnen.

Später hatten sich der Bund und die Länder auf ein bundesweites
Kontaktverbot verständigt. Der bayerische Weg hatte unter den
Ministerpräsidenten für Verstimmungen gesorgt.

«Wenn Sie dann zum Ergebnis kommen, dass bestimmte Maßnahmen ohnehin
sein müssen, stellt sich die Frage, warum man dann noch drei bis fünf
Tage warten soll», sagte Söder. «Jeder Tag bedeutet eine erhöhte
Infektionsgefahr, die Leben kosten kann.»

Zum Thema Exitstrategie - also der Lockerung oder Abschaffung der
Auflagen - sagte der CSU-Politiker: «Aber wann und in welcher Form
wir wieder zur Normalität zurückkehren, hängt davon ab, wie sich die

Zahlen der Infektionen und Todesfälle entwickeln. Aus heutiger Sicht
kann es keine vorschnelle Entwarnung geben. Die Lage bleibt sehr
ernst. Im Moment steigen die Zahlen noch steil an.»