Minister Müller: Programm für Corona-Bekämpfung in Krisenregionen

Berlin (dpa) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat in der
Corona-Krise Sofortmaßnahmen für Kriegsregionen und
Entwicklungsländer angekündigt. «Die Corona-Krise trifft jetzt mit
aller Härte die ärmsten Menschen in den Flüchtlings- und
Krisenregionen», sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Sonntag). Man erarbeite ein «umfassendes Programm für die
notwendigen Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und der
wirtschaftlichen Folgen in Entwicklungsländern, insbesondere in
Flüchtlingsregionen wie dem Krisenbogen um Syrien».

Dazu werde der Etat seines Ministeriums deutlich umgeschichtet,
kündigte er an, ohne Details zu nennen. «Es darf in der Corona-Krise
nicht zu einer Benachteiligung der Armen gegenüber den Reichen
kommen», betonte der CSU-Politiker.

Rund um Syrien seien sieben Millionen Flüchtlinge ohne Schutz, sagte
Müller. «Durch die gezielte Bombardierung der Krankenhäuser ist das
syrische Gesundheitssystem kaum handlungsfähig. Aus dem umkämpften
Idlib strömen Hunderttausende in Richtung Türkei.» Zudem drohe im
Libanon, wo etwa jeder fünfte Einwohner ein syrischer Flüchtling sei,
ohnehin schon der Staatsbankrott. «Ohne Zugang zu Wasser und
medizinischer Versorgung wird der Coronavirus dort katastrophale
Konsequenzen haben.» Die Unterstützung der Flüchtlinge und
Aufnahmestaaten in der Region müsse gerade jetzt fortgesetzt und
ausgebaut werden.

Müller appellierte an die Deutschen, auch in der Krise Solidarität
mit den Ärmsten zu zeigen. Unterstützung und Spenden seien jetzt
enorm wichtig, so Müller.