Hamburger Spediteure befürchten Containerstau

Die komplexe Logistik des Hamburger Hafens hält den Belastungen durch
die Corona-Krise bislang stand. Doch bei den Empfängern der Container
kommt es zu Problemen.

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Spediteure können einen Teil der
Container aus dem Hamburger Hafen nicht mehr ausliefern, weil die
Empfänger ihren Betrieb vorübergehend geschlossen haben. «Wir könne
n
das im Moment noch abpuffern, aber es wird zunehmend schwierig»,
sagte Stefan Saß, Geschäftsführer des Vereins Hamburger Spediteure,
der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zum Teil stauten sich
Container auf den Terminals, nachdem viele Schiffe wegen der
Winterstürme mit Verspätung in den Hamburger Hafen eingelaufen waren.
Die Spediteure hätten dank des Seehafens somit noch gut zu tun. Das
Problem seien die Empfänger der Waren, die zum Teil die Container
nicht abnehmen.

In den kommenden Wochen sei mit einem abflauenden Geschäft zu
rechnen, weil weniger Container aus China den Hamburger Hafen
erreichen werden. Die Kapazitäten des Speditionsgewerbes seien
ausreichend, um die Logistik rund um den Hafen aufrecht zu erhalten.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte zuvor eine Reihe
von Erleichterungen für die Branche verkündet. So können die
TÜV-Prüfintervalle überzogen werden oder die Gefahrgutbescheinigung
der Fahrer sollen pauschal bis zum 30. November ihre Gültigkeit
behalten. Auch an den Autohöfen habe sich die Situation wieder
verbessert; die Lkw-Fahrer könnten sich dort wieder verpflegen und
zum Teil Leistungen wie Duschen gratis in Anspruch nehmen.