Trotz Schließungen - Campingplätze bereiten sich auf die Saison vor

Wegen der Corona-Krise sind bundesweit momentan die Campingplätze
geschlossen. Viele nutzen die gästefreie Zeit für
Renovierungsarbeiten. Und alle hoffen auf eine Saison mit vielen
Gästen

Rostock (dpa/mv) - Die Gäste sind abgereist, Neubuchungen bis vorerst
19. April untersagt: Der Betrieb auf den rund 200 Campingplätzen in
Mecklenburg-Vorpommern steht momentan scheinbar still. Hinter den
Kulissen aber richten die Mitarbeiter alles für ihre künftigen
Urlauber ein - trotz der Ungewissheit, ob und wann diese in dieser
Saison zu ihnen kommen können. «Wir bereiten alles so vor, als ob es
übermorgen losgehen würde», sagte Thomas Hecht vom Campingplatz am
Plauer See der Deutschen Presse-Agentur. Dafür renoviere er unter
anderem den Spielplatz und nehme vorsorglich die Sanitäranlagen in
Betrieb. «Wir wissen nicht, wann es weitergeht - also spielen wir auf
Zeit», beschrieb er die Situation.

Ähnlich aktiv geht es auf dem Campingplatz «Ostseeblick» auf der
Insel Usedom zu: Hier wird die gästefreie Zeit genutzt, um lange
geplante Renovierungsarbeiten zu Ende zu bringen. «Wir richten gerade
einen neuen Frühstücksraum ein, haben einen neuen
Gemeinschaftskühlschrank, neue Waschmaschinen und eine Ladestation
für Handys und Tablets angeschafft», berichtete Stefanie Pflock von
der Kurverwaltung Trassenheide.

Doch trotz der Mühe und Vorbereitungen stünden die Campingplätze im
Land vor einer ungewissen Zukunft, beurteilte Gerd Scharmberg vom
Campingland MV die Lage. «Wir haben im Wesentlichen nur einen Sommer
in Mecklenburg-Vorpommern und müssen mit diesen Sommereinnahmen auch
immer über den Rest des Jahres kommen», erklärte er. Durch den
Wegfall der ersten Gäste zu Ostern und die Ungewissheit, wie sich die
Situation bis Himmelfahrt und Pfingsten entwickelt, verliere die
Campingbranche die ersten Einnahmen der Saison.

Unklar sei außerdem, wie viele potenzielle Gäste wegfallen, da viele
einen Teil ihres Jahresurlaubs gerade dazu nutzen müssen, sich um
ihre Familienangehörigen zu kümmern. «Es tut uns auch einfach
unheimlich leid für die Gäste, die uns seit Jahren treu sind», sagte

Scharmberg. Er habe Verständnis für alle getroffenen Maßnahmen, hoffe

aber im Sinne der Gäste und aller Campingplätze, dass diese
schnellstmöglich wieder aufgehoben werden können.