Lindner: Intensiv mit Frage zu Zeit nach Lockdown beschäftigen
Berlin/Saarbrücken (dpa/lrs) - FDP-Chef Christian Lindner pocht auf
eine Strategie für einen Ausweg aus den Ausgangsbeschränkungen in der
Corona-Krise. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)
warnte vor Eile. Lindner sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Sonntag): «Der jetzige Zustand darf keinen Tag länger dauern, als es
medizinisch geboten ist.» Der FDP-Vorsitzende ergänzte: «Wir müssen
uns intensiv mit der Frage beschäftigen, was nach den
Ausgangsbeschränkungen kommt.» Der jetzige Zustand sei für jeden
Einzelnen und für das wirtschaftliche Leben eine große Belastung.
«Je besser wir vorbereitet sind, desto schneller können wir das
öffentliche Leben kontrolliert wieder hochfahren.» Dazu forderte
Lindner etwa, Erfahrungen aus Südkorea auszuwerten, wo es keinen
Shutdown gebe. Zudem verlangte er, schneller und öfter zu testen.
Der saarländische Regierungschef Hans warnte vor «überhastetem
Handeln». Er sagte den Funke-Zeitungen, es sei «unverantwortlich, zum
jetzigen Zeitpunkt schon über eine Lockerung der
Ausgangsbeschränkungen zu spekulieren». Gelinge die Abflachung der
Infektionskurve nicht, werde es zu einer Überforderung des
Gesundheitssystems kommen, sagte Hans. «Dann werden Menschen sterben,
weil sie nicht mehr intensivmedizinisch betreut oder beatmet werden
können. Das gilt es um jeden Preis zu verhindern.»
Er fügte hinzu: «Irgendwann» brauche es natürlich eine
Exit-Strategie. Dabei komme es aber «nicht auf Schnelligkeit an,
sondern auf den richtigen Zeitpunkt».