Corona-Todesfälle nun in jedem Bundesland - über 54 200 Infektionen

In jedem Bundesland gibt es nun Todesfälle im Zusammenhang mit dem
Coronavirus. Innerhalb Europas sind Spanien und Italien besonders
schwer betroffen.

Berlin (dpa) - In Deutschland sind bis Samstagabend mehr als 54 200
Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht
aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die
gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe
Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit 12 744 nachgewiesenen Fällen und
105 Toten, Bayern mit 11 862 Fällen und 85 Toten sowie
Baden-Württemberg mit 10 819 Fällen und 118 Toten. Gerechnet auf 100
000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 105,1 die
meisten Infektionen, im Bundesschnitt waren es 65,2.

Mindestens 397 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge
bislang bundesweit gestorben. Zudem starben mehrere Deutsche im
Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Darunter waren
zwei Touristen während einer Reise in Ägypten und ein 67-Jähriger
Tourist auf Zypern. Auf der griechischen Insel Kreta starb ein 42
Jahre alter deutscher Mathematikprofessor an einer Lungenembolie als
Folge einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2.

Am Samstag wurde außerdem bekannt, dass erstmals auch ein Mensch in
Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem
neuartigen Coronavirus gestorben ist. Es handle sich um einen
57-jährigen Mann aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, der sich
Anfang März im Skiurlaub in Österreich aufgehalten habe, teilte das
Gesundheitsministerium mit.

In Europa schwer vom Coronavirus betroffen ist Spanien, wo innerhalb
von 24 Stunden 832 neue Todesopfer verzeichnet wurden. Das ist der
höchste Anstieg, der in dem Land bislang registriert wurde, wie die
Gesundheitsbehörden in ihrer täglichen Bilanz mitteilten. Insgesamt
kletterte die Zahl der Toten auf knapp 5700. Auch die Gesamtzahl der
Infizierten stieg weiter an und lag am Samstagmittag bei rund 72 000,
etwa 8000 mehr als am Vortag. Jedoch hält sich damit der prozentuale
Anstieg seit Tagen relativ niedrig. Mehr als 12 000 Menschen sind
bereits wieder gesund. Die am heftigsten betroffene Region bleibt
Madrid, wo fast die Hälfte aller Todesfälle verzeichnet wurde.

In Italien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 10 000
Corona-Patienten gestorben. Der Zivilschutz meldete am Samstag 889
neue Todesfälle. Damit stieg deren Gesamtzahl auf 10 023. Das ist die
höchste Zahl weltweit. Die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus
infizierten Menschen in Italien erhöhte sich am Samstag um fast 6000
auf 92 472.

«Aber es gibt positive Anzeichen», hatte der Präsident des nationalen

Gesundheitsinstitutes (ISS), Silvio Brusaferro, zuvor in Rom gesagt.
Seit dem 19./20. März gebe es eine leichte Abflachung der Kurve der
neuen Ansteckungen - die Kurve falle aber noch nicht ab, «wir sind in
einer Verlangsamung der Steigung». Er warnte eindringlich davor, dass
man nun über eine Lockerung der Ausgangssperren nachdenke. Diese
müssten strikt eingehalten werden.

Weltweit sind mehr als 30 000 Menschen an den Folgen einer
Coronavirus-Infektion gestorben. Die renommierte
Johns-Hopkins-Universität in den USA registrierte am Samstag 30 248
Todesfälle. Den Angaben zufolge haben sich 649 904 Menschen
nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Experten gehen von einer hohen
Dunkelziffer aus. Es gebe in kaum einem Land genügend Tests, um die
Menschen flächendeckend zu untersuchen. Allein in den USA sind mehr
als 115 500 Infektionen nachgewiesen worden, in China mehr als
81 990. In Italien starben seit Beginn der Pandemie 10 023. Das ist
die höchste Zahl weltweit.