Verbotene Demonstration für Flüchtlinge in Hamburg aufgelöst

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Polizei hat am Samstag eine in
Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von
Flüchtlingen aufgelöst. Die etwa 30 Demonstranten hatten sich mit
Plakaten wie «Refugees Welcome» (Flüchtlinge willkommen) und «Hotel
s
für Flüchtlinge und Wohnungslose öffnen» auf dem Platz beim Hamburg
er
Hauptbahnhof aufgestellt, auf dem unlängst noch das sogenannte
Lampedusa-Zelt stand. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatte es am
Donnerstag abbauen lassen und dies unter anderem damit begründet,
dass es ein Anziehungspunkt für Menschengruppen gewesen sei, was in
der Corona-Pandemie eine besondere Gefahr darstelle. Das Zelt galt
seit 2013 als Dauermahnwache für das Bleiberecht Geflüchteter.

Die Demonstranten aus dem Umfeld der Lampedusa-Gruppe hätten gemäß
der behördlichen Vorgaben zwar ausreichend Abstand zueinander
eingehalten, sagte ein Sprecher der Polizei. Allerdings sei die
Versammlung unangemeldet gewesen und wegen der allgemeinen
Kontaktsperre ohnehin verboten. Daher nahmen Polizeibeamte die
Personalien der Demonstranten auf und erteilten ihnen Platzverweise.
Zu Zwischenfällen kam es den Angaben zufolge nicht. Die
Lampedusa-Gruppe protestiert dagegen, dass ihren Mitgliedern eine
Aufenthaltserlaubnis verweigert wird.