Trotz Frühlingswetters: Corona-Verbote werden überwiegend befolgt

Berlin (dpa) - Schönstes Frühlingswetter von der Ostsee bis zu den
Alpen hat am Samstag nach draußen gelockt - doch wegen der
verhängten Restriktionen in der Corona-Krise verzichteten viele
Menschen auf ausgiebige Ausflüge. Die Polizei musste bei Kontrollen
nur vereinzelt einschreiten. Das geht aus Polizeiberichten aus den
Bundesländern hervor. Ein Schwerpunkt der Kontrollen waren
Grünanlagen.

In Berlin allerdings musste der beliebte Boxhagener Platz in
Friedrichshain gesperrt werden. Dort hatten sich nach Angaben eines
Polizeisprechers rund 150 Personen aufgehalten.
Lautsprecherdurchsagen mit der Aufforderung, den Platz zu verlassen,
hätten nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Leergefegte Innenstädte, nur wenige Ausflügler auf Bergen und an Seen
- so sah es etwa in Bayern aus. Vom Süden des Landes, wo sich zum
Beispiel an Schliersee oder Tegernsee sonst Tausende Ausflügler
tummeln, berichteten dpa-Korrespondenten von leeren Parkplätzen und
nur wenigen Spaziergängern. Ein Polizeisprecher aus Schwaben sagte:
«Der Bürger hier ist relativ einsichtig.»

Die Dresdner Polizei stellte bis Samstagmittag keine Verstöße gegen
die wegen der Corona-Pandemie geltende Allgemeinverfügung fest.
Aber: Am Dresdner Elbufer wurde die Vorbereitung für ein
Grillvergnügen gestoppt. «Wir haben an die Vernunft appelliert und
sind auf Verständnis gestoßen», berichtete der Polizeisprecher in der

Landeshauptstadt.

Wetterbeobachter René Sosna berichtete vom Brocken. «Nur ein paar
Wanderer sind oben, etwa zwei Dutzend.» Bei solchem Wetter wie am
Samstag wäre der Brocken normalerweise Ausflugsziel vieler Menschen
aus der Region gewesen.

Grundsätzlich gilt in den meisten Bundesländern, dass man nur allein
oder zu zweit unterwegs sein darf. Ausnahmen gelten für Familien und
Bewohner einer gemeinsamen Wohnung. Bei Aufenthalten außerhalb der
eigenen Wohnung ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen
einzuhalten.