Trotz Corona-Pandemie: Weißrussischer Präsident spielt Eishockey

Minsk (dpa) - Die Sportwelt ruht weitgehend wegen der Corona-Pandemie
- doch Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko zeigt sich davon
völlig unbeeindruckt. In der Hauptstadt Minsk spielte er am Samstag
Eishockey, wie die Staatsagentur Belta meldete. Die Gefahr einer
Ansteckung redete er dabei klein: «Hier gibt es keinerlei Viren.» Er
habe nicht bemerkt, dass sie herumfliegen. «Das ist ein Kühlschrank.
(...) Sport, besonders Eissport, ist die beste Antiviren-Medizin.»

Die Mannschaft des Präsidenten siegte bei dem Turnier. Auf Bildern
war zu sehen, wie Zuschauer auf der Tribüne eng beieinander standen.

In dem Land zwischen Russland und Polen pausiert auch der Fußball
nicht. Gespielt wurde ebenfalls am Sonntag. Am Nachmittag sollte die
Meisterschaft der Frauen beginnen. Der frühere Trainer der
Nationalmannschaft, Anatoli Baidatschni, sagte lokalen Medien: «Die
ganze Welt schaut auf die belarussische Meisterschaft. Dies ist die
beste Werbung für unsere Liga.»

Der als «letzter Diktator Europas» kritisierte Präsident sah zuletzt

keinen Grund für «drakonische Maßnahmen» gegen die hochansteckende

Krankheit. «Mit dieser Psychose haben wir heute die Wirtschaft fast
auf der ganzen Welt zum Stillstand gebracht», sagte Lukaschenko am
Freitag. In Belarus haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 85
Menschen mit dem Coronavirus infiziert.