Hamburger genießen die Sonne - und bleiben distanziert

Bei Frühlingswetter zieht es die Hamburger hinaus in die Sonne. An
Alster und auf Wochenmärkten halten sie dabei meist den nötigen
Abstand. Sogar die Drogendealer beachten die neuen Regeln.

Hamburg (dpa/lno) - Das Coronavirus hat die Hamburger nicht davon
abgehalten, das Frühlingswetter zu genießen. An der Alster spazierten
Tausende Menschen auf den Wegen. Sie sonnten sich auf Bänken oder
Bootsstegen. An der Straße standen Eiswagen und lockten die
Passanten. Polizisten kontrollierten auf den Wegen und zeigten sich
mit dem Verhalten der Hamburger zufrieden. Die meisten hielten die
Abstandsregeln ein, sagte ein Beamter. Auf die Regeln weisen überall
auch Schilder an den Bäumen hin.

Am samstags sonst so belebten Jungfernstieg waren deutlich weniger
Menschen unterwegs als sonst. Diejenigen, die hier die Sonne
genossen, saßen brav in Zweierreihen auf den Bänken. Auch hier sei
alles sehr ruhig, sagte eine Polizistin. Sie müssten nur öfters
einschreiten, wenn auf den Bänken zu viel gegessen oder getrunken
werde.

Im Schanzenpark in Eimsbüttel spielten Kinder im Gras, und Erwachsene
sonnten sich vereinzelt auf der Wiese unter dem zum Hotel umgebauten
alten Wasserturm. Selbst die Drogendealer im Schanzenpark hielten
sich am Samstag an Zweierregel und Abstand.

Viele Hamburger nutzten den Samstag auch für Einkäufe. Auf dem
Wochenmarkt Grundstraße in Eimsbüttel tummelten sich bereits am
Vormittag viele Käufer. Sie bemühten sich, Abstand zu halten, standen
teilweise auch in Schlangen mit gebührenden Abstand an.

Die Corona-Krise lässt die Menschen im Alltag kreativ werden, und so
entstehen auch ungewöhnliche Glückwunsch-Bekundungen. In
Hamburg-Eimsbüttel gab es am Samstagmorgen in einem Mehrfamilienhaus
ein rührendes Geburtstagsständchen von mehr als einem Dutzend
Balkonen. Die Bewohner sangen verschiedene Klassiker wie «Viel Glück
und viel Segen», verfolgt von zahlreichen Menschen, die auf dem
benachbarten Wochenmarkt ihre Einkäufe tätigten.