Exit-Diskussion: Wie lange gelten die Beschränkungen in Europa?

Berlin (dpa) - Homeoffice für viele, wenig Sozialkontakte und die
Wirtschaft im Lockdown - wie lange wird das noch so bleiben? In
Deutschland und Europa wird zunehmend über einen möglichen Ausweg aus
den Beschränkungen diskutiert. Wie lange gelten die Regelungen
vorerst in anderen europäischen Ländern? Mancherorts wurden
Ausgangsbeschränkungen bereits verlängert. Ein Überblick.

Im schwer getroffenen ITALIEN gelten die Sperren, die bereits am 10.
März in Kraft traten, zunächst einmal bis zum kommenden Freitag, 3.
April. Es wird aber erwartet, dass der Lockdown verlängert wird. Wann
das allerdings geschieht, ist unklar.

Der SPANISCHE Lockdown sollte ab 15. März zunäschst zwei Wochen lang
gelten. Vergangene Woche wurde er aber um weitere zwei Wochen bis zum
11. April verlängert. Das wäre der Karsamstag.

FRANKREICHS Lockdown gilt seit 12 Tagen - zunächst war er für 15 Tage

avisiert worden. Am Freitag kündigte Premier Édouard Philippe eine
Verlängerung um mindestens 15 weitere Tage an, also bis zum 15.
April, das wäre nach Ostern. In Deutschlands Nachbarland dürfen die
Bürger nur mehr für wenige Ausnahmen aus der Wohnung oder Haus. Diese
Wochen wurden die Bedingungen teils noch einmal verschärft.

In GROSSBRITANNIEN traten vergleichsweise spät - am 23. März -
Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Sie sollen mindestens für drei
Wochen gelten, also bis zum 13. April, dem Ostermontag. Dann will die
Regierung die Lage neu bewerten.

Die ÖSTERREICHISCHEN Maßnahmen sind zunächst bis Ostermontag, 13.
April, befristet. Die meisten gehen von einer Verlängerung um
mindestens eine Woche aus.

In der SCHWEIZ gilt bisher der 19. April als letzter Tag der
Beschränkungen. 

Ausgangsbeschränkungen gibt es in den NIEDERLANDEN seit knapp zwei
Wochen - sie wurden am 23. März noch einmal deutlich verschärft. Die
Maßnahmen gelten vorläufig bis zum 6. April, das
Veranstaltungs-Verbot sogar bis zum 1. Juni. Über eine mögliche
Verlängerung will das Kabinett am kommenden Dienstag (31. März)
entscheiden.

In BELGIEN wurden die am 18. März verhängten Ausgangsbeschränkungen
bereits am Freitagabend verlängert: Sie sollen nun mindestens bis 19.
April gelten. Ursprünglich waren sie bis 5. April angekündigt worden.

In TSCHECHIEN gelten die Ausgangsbeschränkungen für die Bevölkerung
zunächst bis zum 1. April - Regierungschef Andrej Babis rechnet aber
mit einer Verlängerung bis über Ostern hinaus. Der Ausnahmezustand
ist davon unabhängig bis zum 11. April ausgerufen, soll aber nach dem
Willen des Ministerpräsidenten um 30 Tage verlängert werden. Darüber

entscheidet das Parlament.

BULGARIEN hat am 13. März einen einmonatigen Ausnahmezustand verhängt
- auch er könnte verlängert werden. Denn der Krisenstab in Sofia geht
jetzt von einem Höhepunkt der Covid-19-Erkrankungen um das orthodoxe
Osterfest herum am 19. April aus. Ausgangsbeschränkungen wie in
anderen Ländern gibt es noch keine.

In POLEN müssen die Menschen bis zum 11. April nach Möglichkeit zu
Hause bleiben.

Die SLOWAKEI hat noch keine allgemeinen Ausgangsbeschränkungen
erlassen, in der Öffentlichkeit muss aber ein Mundschutz getragen
werden.

Ein Lockdown nach bayerischem Vorbild ist in UNGARN erst seit diesem
Samstag in Kraft. Er gilt zunächst bis zum 11. April. Dann kann er
verlängert werden. 

In DÄNEMARK und NORWEGEN gelten die Grenzschließungen und weiteren
Maßnahmen bis einschließlich Ostern, also bis zum 13. April. In
Finnland sind die Grenzen der Region Uusimaa rund um die Hauptstadt
Helsinki bis zum 19. April geschlossen, landesweit geltende Maßnahmen
haben verschiedene Ablaufdaten in den kommenden Wochen.

Ein Blick über Europas Grenzen zeigt ähnliches: US-weit gilt noch bis
Montag eine Richtlinie der Regierung, die etwa vorsieht, dass
Ansammlungen mit mehr als zehn Menschen vermieden werden sollen. In
den mehreren Bundesstaaten wurden allerdings auch
Ausgangsbeschränkungen verhängt. So wurde die Bevölkerung in
Kalifornien bereits vor mehr als einer Woche aufgerufen, zu Hause zu
bleiben - dies gilt bis auf weiteres. Der Bundesstaat New York hat
alle «nicht lebenswichtigen» Geschäfte und Dienstleistungen seit dem

22. März bis auf weiteres geschlossen. Die Bürger sind angehalten,
weitestgehend zu Hause zu bleiben. In der Hauptstadt Washington
gelten ähnliche Maßnahmen zunächst bis zum 24. April.