Appell der Regierung: «Halten Sie durch, bleiben Sie zu Hause»

Schwerin (dpa/mv) - Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) haben die Menschen in
Mecklenburg-Vorpommern dringend aufgefordert, zu Hause zu bleiben und
auch von Familienbesuchen abzusehen. «Wir appellieren insbesondere im
Hinblick auf die kommende Frühlingszeit und die anstehenden
Ostertage: Halten Sie durch, bleiben Sie zu Hause, damit es zu keiner
gefährlichen Beschleunigung der Ansteckung mit dem Coronavirus
kommt», hieß es in einer am Samstag verbreiteten Erklärung nach einer

Telefonkonferenz der beiden mit den Landräten der Kreise und
Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte.

Alle bekräftigten zugleich, dass Mecklenburg-Vorpommern für Touristen
bis zum 19. April geschlossen bleibe, und auch das Kontaktverbot
weiter bestehe. Zudem wurden alle Einwohnerinnen und Einwohner in
Mecklenburg-Vorpommern und ihre Verwandten von außerhalb
aufgefordert, auch von Familienbesuchen abzusehen. «Auch wenn ein
Besuch für die Kernfamilie rechtlich nicht verboten ist, sollen diese
Besuche nicht stattfinden.» Der Schutz der Gesundheit müsse für alle

im Vordergrund stehen. «Daher bitten wir auch die Menschen aus
Mecklenburg-Vorpommern, Besuche innerhalb des Landes zu unterlassen.
Denken Sie dabei an ihre Angehörigen, die Sie damit einer erheblichen
Gefahr aussetzen.»

Es werde keine Aufweichungen der bisher von der Landesregierung und
den Kreisen und kreisfreien Städten getroffenen restriktiven
Regelungen geben. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur allein,
mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis
der Angehörigen des eigenen Hausstandes gestattet.

Die Polizei und die Ordnungsbehörden würden weiterhin auf die
Einhaltung der bisherigen Regelungen achten. Die überwiegende
Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger halte sich an die Regeln. «Dazu
sagen wir: Danke und weiter so!»

Auch an die Adressen der Touristen gewandt, heißt es in der
Erklärung: «Wir appellieren an die Vernunft aller Menschen, die gerne
zu uns ins Land kommen und unsere Einwohner und Einwohnerinnen: Jetzt
ist nicht die Zeit zum Reisen!» Als Urlaubsland freue sich
Mecklenburg-Vorpommern darauf, seine Gäste nach der Bewältigung der
Corona-Krise wieder zu begrüßen.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wollte sich am
Samstagabend in einer Fernsehansprache zur Situation im Land äußern.
In Mecklenburg-Vorpommern war am Samstag ein 57-jähriger Mann im
Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Es war der erste
Corona-Todesfall im Land.