Corona-Todesfälle nun in jedem Bundesland

In jedem Bundesland gibt es nun Todesfälle im Zusammenhang mit dem
Coronavirus. Innerhalb Europas sind Spanien und Italien besonders
schwer betroffen.

Berlin (dpa) - In Deutschland sind bis Samstagvormittag mehr als
48 800 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das
geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die
die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe
Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit mehr als 12 000 nachgewiesenen
Fällen und 88 Toten sowie Bayern mit mindestens 10 180 Fällen und 60

Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 9729 Fällen und 101 Toten.

Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert
von 95,5 die meisten Infektionen - im Bundesschnitt sind es 58,7.
Mindestens 317 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge
bislang bundesweit gestorben.

Am Samstag wurde außerdem bekannt, dass erstmals auch ein Mensch in
Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem
neuartigen Coronavirus gestorben ist. Es handle sich um einen
57-jährigen Mann aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, der sich
Anfang März im Skiurlaub in Österreich aufgehalten habe, teilte das
Gesundheitsministerium mit.

Das Robert Koch-Institut zählte bis Mitternacht 48 582 registrierte
Infektionsfälle und veröffentlichte die Zahlen am Samstagvormittag.
Das sind 6294 Fälle mehr als am Vortag. Zudem wurden dem RKI 325
Todesfälle gemeldet, 58 mehr als am Vortag.

Zudem starben mehrere Deutsche im Ausland im Zusammenhang mit einer
Corona-Infektion. Darunter waren zwei Touristen während einer Reise
in Ägypten und ein 67-Jähriger Tourist auf Zypern. Auf der
griechischen Insel Kreta starb ein 42 Jahre alter deutscher
Mathematikprofessor an einer Lungenembolie als Folge einer Infektion
mit dem Coronavirus Sars-CoV-2.

In Europa schwer vom Coronavirus betroffen ist Spanien, wo innerhalb
von 24 Stunden 832 neue Todesopfer verzeichnet wurden. Das ist der
höchste Anstieg, der in dem Land bislang registriert wurde, wie die
Gesundheitsbehörden in ihrer täglichen Bilanz mitteilten. Insgesamt
kletterte die Zahl der Toten auf knapp 5700. Auch die Gesamtzahl der
Infizierten stieg weiter an und lag am Samstagmittag bei rund 72 000,
etwa 8000 mehr als am Vortag. Jedoch hält sich damit der prozentuale
Anstieg seit Tagen relativ niedrig. Mehr als 12 000 Menschen sind
bereits wieder gesund. Die am heftigsten betroffene Region bleibt
Madrid, wo fast die Hälfte aller Todesfälle verzeichnet wurde.

In Italien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 10 000
Corona-Patienten gestorben. Der Zivilschutz meldete am Samstag 889
neue Todesfälle. Damit stieg deren Gesamtzahl auf 10 023. Das ist die
höchste Zahl weltweit. Die Gesamtzahl der mit dem Coronavirus
infizierten Menschen in Italien erhöhte sich am Samstag um fast 6000
auf 92 472.

«Aber es gibt positive Anzeichen», hatte der Präsident des nationalen

Gesundheitsinstitutes (ISS), Silvio Brusaferro, zuvor in Rom gesagt.
Seit dem 19./20. März gebe es eine leichte Abflachung der Kurve der
neuen Ansteckungen - die Kurve falle aber noch nicht ab, «wir sind in
einer Verlangsamung der Steigung». Er warnte eindringlich davor, dass
man nun über eine Lockerung der Ausgangssperren nachdenke. Diese
müssten strikt eingehalten werden.

Weltweit sind mehr als 30 000 Menschen an den Folgen einer
Coronavirus-Infektion gestorben. Die renommierte
Johns-Hopkins-Universität in den USA registrierte am Samstag 30 248
Todesfälle. Den Angaben zufolge haben sich 649 904 Menschen
nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Experten gehen von einer hohen
Dunkelziffer aus. Es gebe in kaum einem Land genügend Tests, um die
Menschen flächendeckend zu untersuchen. Allein in den USA sind mehr
als 115 500 Infektionen nachgewiesen worden, in China mehr als
81 990. In Italien starben seit Beginn der Pandemie 10 023. Das ist
die höchste Zahl weltweit.