Verbände: Tegel-Schließung wegen Corona wäre «katastrophales Signal »

Berlin (dpa) - Eine Schließung des Berliner Flughafens Tegel wegen
der Corona-Epidemie wäre aus Sicht der Wirtschaft «ein katastrophales
Signal». «Während viele Betriebe ums Überleben kämpfen, will sich
der
Senat seiner Verantwortung für eine funktionierende Infrastruktur
entledigen. Das ist schlechtes Krisenmanagement», kritisierte
Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände
Berlin-Brandenburg, am Samstag.

«Nach dem hoffentlich baldigen Ende der Corona-Krise müssen wir alle
Kräfte darauf konzentrieren, den Ausfall durch den Shutdown so
schnell wie möglich aufzuholen. Dazu brauchen wir Tegel ebenso wie
Schönefeld.» Wer Tegel jetzt schließe, riskiere, dass die Unternehmen

nicht mit vollem Schub aus der Krise kommen könnten.

Im Berliner Senat und bei den Flughafenbetreibern gibt es
Überlegungen, den Luftverkehr während der Corona-Krise vorübergehend

auf dem Flughafen Schönefeld zu konzentrieren. Ziel der Betreiber ist
es, Kosten in Millionenhöhe einzusparen. Berlins Finanzsenator
Matthias Kollatz (SPD) sagte am Freitag, es gebe noch
Gesprächsbedarf. Nach dpa-Informationen könnte die Entscheidung
nächste Woche fallen.

Am Montag tagen die Flughafen-Gesellschafter. Zunächst wird demnach
eine Betriebspause bis zum 31. Mai erwogen. Mit einer Vorlaufzeit von
zwei Wochen wäre der Flughafen wieder ans Netz zu bringen.