Erster Corona-Toter im Nordosten - 57-jähriger Mann

Lange war der Nordosten von Todesfällen im Zusammenhang mit dem
neuartigen Coronavirus verschont geblieben. Nun ist ein 57-jähriger
Mann gestorben. Er war Mitte März in Österreich Ski fahren.

Schwerin (dpa/mv) - Erstmals ist in Mecklenburg-Vorpommern ein
Mensch im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Es
handle sich um einen 57-jährigen Mann aus dem Landkreis
Ludwigslust-Parchim, der sich Anfang März im Skiurlaub in Österreich
aufgehalten habe, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit.
Der Patient hatte neben einer bestätigten Infektion mit dem neuen
Coronavirus den Angaben zufolge chronische Vorerkrankungen.

Seit etwa einer Woche habe der Mann grippeähnliche Symptome gehabt.
Wegen einer akuten Verschlechterung seines Gesundheitszustandes sei
er am Freitag vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden -
und dort trotz intensivmedizinischer Behandlung am Samstagmorgen
gestorben, teilte das Ministerium mit. Das zuständige Gesundheitsamt
ermittle nun Kontaktpersonen im Umfeld und leite erforderliche
Maßnahmen ein.

Mecklenburg-Vorpommern hatte am Freitag den bislang höchsten Anstieg
an Corona-Infektionen im Land vermeldet. Die Zahl der nachgewiesenen
Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus lag am Freitagnachmittag
(15.00 Uhr) bei 309, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales
(Lagus) in Rostock mitteilte. Das waren 48 mehr als am Tag zuvor.
Darunter waren erneut auch Bewohner und Mitarbeiter eines
Altenpflegeheimes.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte am Freitag
angekündigt, dass sie sich am Samstagabend in einer Fernsehansprache
zur Situation im Land äußern werde. Die Ansprache wird um 19.55 Uhr
im NDR unmittelbar nach dem «Nordmagazin» ausgestrahlt, hieß es.

Mit einer Reihe von Maßnahmen hatte die Landesregierung bereits
versucht, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen.
Dazu gehörten die Schließung von Schulen, Kitas und vielen Geschäften

bis zum 19. April. Zudem wurden Kontaktverbote verhängt und der für
das Land als Wirtschaftsfaktor enorm wichtige Tourismus vollständig
zurückgefahren.