Betriebswirtschaftler rechnet wegen Corona mit Trend zum Regionalen

Straubing (dpa/lby) - Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung
eines Wissenschaftlers von der Technischen Universität München die
Verbraucher stärker an regionale Händler binden. «Mittelfristig ist
davon auszugehen, dass diese globale Krise ein stärkeres Rückbesinnen
auf regionale Angebote bewirken wird», sagte Betriebswirtschaftler
Alexander Hübner der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). «Davon werd
en
vor allem die kleinen lokalen Betriebe profitieren.»

In der Corona-Krise seien kleine Unternehmen besonders wichtig. «Zur
Risikominimierung von flächendeckenden Produktions- und
Versorgungsengpässen, etwa weil sich komplette Betriebe in Quarantäne
befinden, ist es wichtig, die Versorgung auf viele Schultern zu
verteilen.» Gäbe es nur einen großen Produzenten und dieser fiele
aus, «wäre dies dramatisch für die Versorgung», sagte der Experte,

der am Campus Straubing über die Gestaltung nachhaltiger Lieferketten
forscht. «Fällt ein Handwerksbetrieb wegen Corona kurzfristig aus, so
muss der Staat überbrückend helfen, damit die Produktion später
wieder aufgenommen werden kann.»

Nach Hübners Worten müssen sich Verbraucher um die Grundversorgung
durch den Einzelhandel keine Sorgen machen, Hamsterkäufe seien
unnötig. «Erstens gehören die Lebensmittelproduktion und der
Lebensmittelhandel zu den systemrelevanten Bereichen, die selbst bei
weiteren Einschränkungen aufrechterhalten bleiben.» Zudem hätten
Händler auch in der Vergangenheit schon gezeigt, «wie sie komplette
Lagerausfälle - etwa bei Streik - auffangen können».