Trump verspricht Produktion vieler Beatmungsgeräte - Zwang gegen GM

In US-Kliniken mangelt es im Kampf gegen die Corona-Pandemie an
Beatmungsgeräten. Das will Präsident Trump in den nächsten Wochen
ändern, in einem Fall mit einer Zwangsmaßnahme gegen ein Unternehmen.

Washington (dpa) - Innerhalb der nächsten 100 Tage sollen nach Worten
von US-Präsident Donald Trump durch Ankauf oder zusätzliche
Produktion amerikanischer Firmen zusätzlich 100 000 Beatmungsgeräte
beschafft werden. Das entspreche der dreifachen US-Produktion eines
normalen Jahres, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. «Wir werden
viele Beatmungsgeräte produzieren», erklärte Trump mit Blick auf die

Lungenkrankheit, die durch das neuartige Coronavirus verursacht wird.

Es sei gut möglich, dass die USA nicht so viele Geräte brauchten,
sagte Trump. In diesem Fall könnten die Maschinen etwa an
Großbritannien und Italien weitergeben werden, sagte Trump. Es war
zunächst nicht klar, ob eine derartige Ausweitung der Produktion
tatsächlich so kurzfristig möglich sein wird. Die Geräte werden in
Krankenhäusern derzeit in großer Zahl gebraucht, um an der
Lungenkrankheit Covid-19 leidende Patienten zu versorgen.

Kurz zuvor hatte Trump ein ursprünglich für Kriegszeiten gedachtes
Gesetz angewendet, um den Autohersteller General Motors (GM) zur
Produktion von Beatmungsgeräten zu zwingen. GM habe Zeit verschwendet
und sein Versprechen, für das Land 40 000 Geräte zu produzieren,
nicht erfüllt, sagte Trump zur Begründung.

Das Unternehmen müsse Verträge zur Produktion von Beatmungsgeräten
«akzeptieren, durchführen und priorisieren», erklärte das Weiße H
aus
am Freitag. Das zuständige Ministerium werde angesichts der
Corona-Epidemie die Zahl der zu produzierenden Apparate festlegen.

Die Herstellung der Beatmungsgeräte gilt für branchenfremde
Unternehmen als sehr komplex. Firmen wie GM beteuern, bereits auf
Hochtouren an Lösungen zu arbeiten, um dem Land in der
Coronavirus-Krise zu helfen. GM hatte am Freitag mitgeteilt, bald für
Ventec Life Systems Beatmungsgeräte zu bauen, die ab nächstem Monat
ausgeliefert werden sollen. GM beginne auch mit der Fertigung von
chirurgischen Atemschutzmasken.

Trump steht wegen seines Krisenmanagements und relativierenden
Äußerungen zur Corona-Pandemie in der Kritik. Noch am Vorabend hatte
er im Sender Fox News Zweifel an einem von US-Bundesstaaten beklagten
Versorgungsmangel angebracht. «Ich glaube nicht, dass man 40 000 oder
30 000 Beatmungsgeräte braucht», sagte er in einer Talkshow.