Tarifpartner in der Metallindustrie einigen sich auf Arbeitszeitkonten

In der Corona-Krise handeln die Tarifpartner schnell und
entschlossen. Nach dem Tarifvertrag für die Metallindustrie im Norden
folgt eine weitere Maßnahme, um mit den Folgen fertig zu werden.

Hamburg (dpa) - Der Arbeitgeberverband Nordmetall und die IG Metall
Küste haben sich auf die Einführung von Arbeitszeitkonten für die
Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie
geeinigt. Mit dem Tarifvertrag schaffen die Sozialpartner ein
weiteres Instrument, um die Auswirkungen der Corona-Krise für
Beschäftigte und Unternehmen abzumildern, heißt es in einer
gemeinsamen Mitteilung. In ihrem Tarifabschluss hatten sie bereits
Maßnahmen wie einen Härtefallfonds zur Zuzahlung von Kurzarbeitergeld
und zur Überbrückung von Betreuungsengpässen durch die Schließung v
on
Kindertagesstätten und Schulen vereinbart.

Der weitere Tarifvertrag regelt, dass Betriebsrat und
Geschäftsführung freiwillig bis zum 31. März 2022 ein
Krisen-Arbeitszeitkonto für jeden Arbeitnehmer eines Betriebes
einführen können. Das Konto darf maximal 200 Plus- oder 150
Minusstunden umfassen und muss am Ende auf Null stehen.

«Die Tarifparteien legen Hand in Hand nach, um die Corona-Krise und
ihre Folgen zu bewältigen», sagte Lena Ströbele, Verhandlungsführer
in
von Nordmetall. «Zugleich ist ein verbindlicher Rahmen geschaffen,
dass ausgefallene Aufträge später wieder nachgearbeitet werden und so
möglichst schnell wieder zu einem Normalzustand zurückgekehrt werden
kann.»

Für die IG Metall sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich: «Die
Arbeitszeitenkonten sind ein weiteres Instrument, um über die Krise
zu kommen. Kurzarbeit kann damit verhindert oder zumindest verzögert
werden. Das ist vor allem in Betrieben wichtig, in denen es keine
Aufstockung auf das Kurzarbeitergeld gibt und die Beschäftigten sonst
schnell erhebliche Einkommenseinbußen hätten.»