Handelskammer fordert bessere Bedingungen für digitales Lernen

Berlin (dpa/bb) - Berlins Schulen brauchen nach Einschätzung der
Industrie- und Handelskammer (IHK) dringend bessere Voraussetzungen
für digitales Lernen. Während der aktuellen Schulschließung wegen der

Corona-Pandemie gebe es keinen unmittelbaren persönlichen Kontakt
zwischen Schüler und Lehrern mehr. «Es steht vollkommen außer Frage,

dass hierdurch Teile des Unterrichtsstoffes nicht oder eingeschränkt
vermittelt werden können», teilte Jan Pörksen, Geschäftsführer
Bildung und Beruf bei der IHK Berlin, mit. «Doch wenn alle
Beteiligten mehr die Möglichkeiten und weniger die Probleme sehen,
können wir im Hinblick auf den Digitalisierungsgrad der Bildung sogar
gestärkt aus der Krise gehen.»

Dafür sei aber der schnelle Ausbau der Infrastruktur nötig, sagte
Pörksen. Außerdem müssten Lehrerinnen und Lehrer technisch und
fachlich auf einen Stand gebracht werden, der es ihnen überhaupt
ermöglicht, digital zu lehren. Dafür müsse der Senat sorgen, forderte

Pörksen.

Sinnvoll sei zum Beispiel die Kapazitäten des virtuellen «Lernraums
Berlin» deutlich auszuweiten. «Bisher wurde der «Lernraum Berlin» v
on
engagierten Lehrkräften mit wenigen Abordnungsstunden betreut»,
erklärte Pörksen. Während der Schulschließungen sollten diese Lehre
r
vollständig für diese Aufgabe freigestellt werden.

Ein anderer Punkt sei die Ausstattung der Lehrer. «Wenn es ihnen aus
datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich ist, außerhalb des
Landesnetzes auf ihre Dienst-E-Mail-Konten zuzugreifen, braucht es
pragmatische Lösungen», forderte Pörksen. «Wir können uns ja nich
t
darauf verlassen, dass sich die Lehrer permanent in einen Graubereich
begeben und sämtliche Kommunikation über private Accounts und
Endgeräte läuft.»