Antisemitismusbeauftragter kämpft im Netz gegen Verschwörungstheorien

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Antisemitismusbeauftragter
Michael Blume warnt vor einer «digitalen Eskalation» des
Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Coronavirus. «Wir wissen aus
der Geschichte, dass Krisen und insbesondere Pandemien immer wieder
die Suche nach Sündenböcken auslösten», sagte Blume der Deutschen
Presse-Agentur in Stuttgart. «So kam es in Europa zum antijüdischen
Verschwörungsmythos der Brunnenvergiftung und zu sogenannten
Pestpogromen.» In den USA habe es vor kurzem bereits den ersten
antisemitischen Anschlagsversuch gegen ein Krankenhaus gegeben, die
Polizei habe den Attentäter gerade noch gestoppt.

Blume forderte die Bürger auf, antisemitische und rassistische
Verschwörungsvorwürfe und Gewaltaufrufe zu melden. Wegen der
Ausgangsbeschränkungen habe er die Aufklärungsarbeit digitalisiert
und biete unter anderem einen neuen Podcast «Verschwörungsfragen» mit

zwei Folgen pro Woche an.