Speerwurf-Ass Röhler hofft noch auf «kleinen Leichtathletik-Zirkus»

Berlin (dpa) - Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler sieht die
Fortsetzung der Leichtathletik-Saison nach der Olympia-Absage derzeit
mit Skepsis. Trotz der Verschiebung vieler Meetings wie in der
Diamond League hofft er aber, «dass wir einen kleinen
Leichtathletik-Zirkus auf die Beine gestellt bekommen, einfach, damit
das System stark bleibt. Sonst wirkt es sich langfristig finanziell
aus», sagte der 28 Jahre Thüringer in einem Beitrag für «Extra Time
-
Der Eurosport Podcast».

Auch für die Sportler seien die wirtschaftlichen Folgen der
Olympia-Verschiebung durch die Corona-Krise gravierend. «Was fehlt,
sind die Einnahmen aus den Wettkämpfen. Wenn man unsere Einkünfte wie
eine Pizza aufteilt, dann sind ein sehr großer Teil der Pizza
Einnahmen aus Wettkämpfen und Prämien für sportlichen Erfolg»,
erklärte der Rio-Olympiasieger und Europameister von 2018. «Die sind
einfach noch komplett fraglich.»

Eine Kollision der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2021 in
Eugene/USA und der auf das kommende Jahr verschobenen Sommerspiele in
Tokio befürchtet Röhler nicht. «Man wird den eigentlichen Termin fü
r
die Leichtathletik-WM im kommenden Jahr im August nicht den
Olympischen Spielen unterordnen. In Oregon ist die Begeisterung für
Leichtathletik so groß», betonte Röhler, der auch Athletensprecher
des Weltverbandes World Athletics ist. Er habe «erste Signale
wahrgenommen, dass man mit der Leichtathletik-WM ins Jahr 2022 geht»,
sagte der Weltklasse-Speerwerfer.