Experte Petry: Mittelstand als Sport-Partner leidet am meisten

Frankfurt/Main (dpa) - Für Basketball, Eishockey, Handball oder
Volleyball ist die Existenzbedrohung angesichts der Corona-Krise nach
Meinung des Beratungsexperten Karsten Petry weitaus größer als im
Fußball. «Die Clubs in den Profiligen unterhalb des Fußballs sind
definitiv in der Existenz bedroht - viel mehr als die des Fußballs.
Da sehe ich ein paar Vereine, die nicht überleben werden, sollte
alles so bleiben, wie es ist, was ihre finanziellen Verpflichtungen
angeht», sagte Petry in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine
Zeitung» (Samstag).

«Der Mittelstand als Partner der Clubs dieser Ligen leidet unter der
Krise am meisten. Bevor dort entlassen wird, werden Marketing- und
Sponsoring-Etats zurückgefahren», sagte der Geschäftsführer von
Octagon Deutschland, einer Beratungsfirma für Sportmarketing.

Er habe den Glauben daran verloren, dass sich nach der Krise etwas
ändert, dass es eine Art Rückbesinnung gibt. «Es geht nämlich zu se
hr
um Eitelkeiten, Posten, Positionen. Das sind Charakterzüge, die zu
weit verbreitet sind im gesamten Sport-Business, als dass ein
gemeinsames solidarisches Rückbesinnen stattfinden kann», meinte
Petry und argumentierte: «Wenn die Vereine der Fußball-Bundesliga
etwas solidarischer und mit weniger Geld weitermachen, werden sie
europäisch erst recht abgehängt, wobei man sich dann fragen müsste,
ob das wirklich so schlimm ist oder ein gutes und gesundes Zeichen.»