Winzer stellen auf digitale Weinproben um

Trier (dpa) - Gemeinsam beim Winzer Wein verkosten - das geht wegen
der Corona-Pandemie gerade nicht mehr. In etlichen Weinregionen kommt
der Winzer jetzt virtuell vorbei: mit einer Online-Weinprobe. «Man
ist da momentan sehr kreativ und sehr rührig», sagt der Sprecher des
Deutschen Weininstituts in Bodenheim bei Mainz. Gute Beispiele für
Online-Verkostungen gebe es bereits aus Baden-Württemberg, Franken,
Sachsen und von der Mosel.

Und wie geht das? Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Vereins
Moselwein, erklärt: Grundsätzlich bestellen die Kunden Probierpakete
und verabreden sich zu einer bestimmten Uhrzeit virtuell mit ihrem
Winzer. Dieser stellt dann die Weine per Livestream übers Internet
vor. «Jeder probiert in seinen vier Wänden, aber dennoch gemeinsam
mit anderen Weinfreunden und dem Winzer», sagt Schmitz.

Bei den Online-Weinproben gibt es Varianten. Franz und Esther
Melsheimer vom Klosterhof Siebenborn bei Maring-Noviand (Kreis
Bernkastel-Wittlich) zum Beispiel packen in ihr Paket 13 Weine in
Viertelliter-Fläschchen plus ein Video, das sie eigens gedreht haben.
Darin erklären sie jeden Wein. Dass es nicht live ist, hat auch einen
Vorteil, wie Franz Melsheimer sagt: «Es ist möglich, die Probe über
mehrere Abende zu strecken.»