Polizeigewerkschaft: Schnellverfahren gegen Corona-Verstöße

Magdeburg (dpa/sa) - Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft in
Sachsen-Anhalt hat ein Schnellverfahren bei Verstößen gegen die
Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. «Wer sich nicht
an Regeln hält und auch noch Widerstand leistet, sollte schon am
Folgetag verurteilt werden», sagte Olaf Sendel der «Mitteldeutschen
Zeitung» (Wochenendausgabe). Das schrecke Nachahmer ab. Seit Mittwoch
verbietet die Corona-Eindämmungsverordnung Versammlungen von mehr als
zwei Personen, die nicht einer Familie oder einem Haushalt angehören,
um Ansteckungen mit Sars-CoV-2 zu vermeiden.

Die Polizei und Ordnungsämter erhalten laut dem Bericht der Zeitung
zahlreiche Hinweise auf verbotene Versammlungen. In Magdeburg etwa
ermittelt die Polizei den Angaben nach gegen vier Menschen, die am
Donnerstagabend zusammen gefeiert hätten. «Wir haben Verfahren
eingeleitet, weil jeder ein Smartphone hat und sich über die Regeln
informieren kann», sagte eine Polizeisprecherin der Zeitung.

Auch anderswo laufen bereits Strafverfahren. In Haldensleben etwa
hatte die Polizei laut einer Mitteilung von Freitag Strafverfahren
gegen zwei Männer eingeleitet, nachdem mehrere Leute am
Donnerstagabend in einer Wohnung gemeinsam gefeiert hatten.