Krankenhausdirektor schreibt Brandbrief an Ministerpräsidenten

Kaiserslautern (dpa/lrs) - Die Krankenhausdirektoren in
Rheinland-Pfalz und im Saarland haben die am Freitag beschlossenen
Corona-Hilfsmaßnahmen für Krankenhäuser als völlig unzureichend
kritisiert. «Wir sind entsetzt vom Volumen des finanziellen
Rettungsschirms im geplanten Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz»,
sagte am Freitag Peter Förster, Vorsitzender der Landesgruppe
Rheinland-Pfalz und Saarland des Verbandes der Krankenhausdirektoren
Deutschlands. «Dieser trägt der dramatischen Situation der
Krankenhäuser keinesfalls Rechnung.» Förster habe die
Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister in Mainz und Saarbrücken
in einem «Brandbrief» darauf hingewiesen.

Der Bundesrat beschloss am Freitag ein milliardenschweres Hilfspaket
zur Unterstützung in Zeiten der Corona-Krise. Unter anderem bekommen
Krankenhäuser eine große Finanzspritze. Diese deckt laut Förster die

Kosten aber nicht.

Förster ist auch Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum GmbH in
Kaiserslautern. Alleine dort würden derzeit hohe fünfstellige Beträge

für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und zusätzliche Abstriche beim

Klinikpersonal anfallen. Die Beschaffungskosten für die persönliche
Schutzausrüstung der Mitarbeiter lägen mittlerweile im mittleren
sechsstelligen Bereich. Durch die Absage von geplanten Operationen
verliere die Klinik pro Woche einen Millionenbetrag.