Bei «GZSZ» und «Unter Uns» laufen ab Montag wieder Dreharbeiten Von Christof Bock, dpa

Die täglichen Seifenopern sind ein zuverlässiger Quotenmagnet und
brauchen wegen der dichten Taktung ständig Nachschub. Das Coronavirus
drohte die Dreharbeiten lahmzulegen. Doch manche Sender wollen nun
weiter machen. Vieles ändert sich, Stars schminken sich jetzt selbst.

Berlin (dpa) - Bei den Daily Soaps «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»
und «Unter uns» des Senders RTL wird ab Montag wieder gedreht - wegen
des Coronavirus allerdings unter starken Sicherheitsvorkehrungen. Der
Dreh für die Serie «Alles was zählt» ruht wegen eines Corona-Falls

derweil noch für eine weitere Woche. «In der Zwischenzeit wurde die
Drehunterbrechung in der vergangenen Woche bei den Produktionen
genutzt, um die Drehbücher und Sets den Sicherheitsmaßnahmen zur
Risiko-Minimierung weiter anzupassen», sagte ein Sprecher am Freitag
der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. RTL hatte am vergangenen
Wochenende zur Sicherheit der Crew einen Produktionsstopp verkündet.

«Durch die besonderen Dreharbeiten der täglichen Serien im Studio
sind diese Optimierungen möglich. Der Drehbetrieb wird unter
genauesten und strengen Hygienemaßnahmen, die so mit unseren
Arbeitsschutzfachleuten im Einzelnen abgesprochen sind,
durchgeführt», berichtete RTL. So werde unter anderem der
Mindestabstand aller Personen durchgängig gewahrt, die Verweildauer
des Teams im Studio sei so gering wie möglich. «Haare und Make-up
werden von den Schauspielerinnen und Schauspielern selbst übernommen.
Mitarbeitende aus Cast und Team, die zu Risikogruppen gehören, stellt
die Produktion frei, die Arbeit am Set derzeit fortzusetzen.»

Bei der anderen RTL-Soap «Alles was zählt» wird der Drehbetrieb eine

weitere Woche aussetzen. Grund ist ein positiver Corona-Befund eines
Komparsen. Er hatte einen Dreheinsatz in der vorigen Woche gehabt, so
dass zum Schutz aller eine Quarantänezeit eingelegt wird.

Sehr viele TV-Serienproduktionen in Deutschland sind wegen des
Coronavirus für die nächste Zeit unterbrochen. RTLzwei stellte die
Daily-Soap-Produktion aber auch auf verschärfte Bedingungen ein und
will «Berlin - Tag & Nacht» und «Köln 50667» vorerst weiterdrehen
.

Hierbei stehe die Gesundheit der Mitarbeiter im Mittelpunkt, sagte
RTLzwei-Sprecher Martin Blickhan der dpa: «Ein weitestgehend
kontaktloses Drehen, bei dem kontinuierlich und tagesaktuell alle
Prozesse neu hinterfragt werden.» Alle geltenden
Infektionsschutzmaßnahmen würden eingehalten, betonte der Sender.

Das Produktionsteam sei «auf ein absolut notwendiges Minimum»
verkleinert worden. «Ebenso verzichten wir auf Maske, Tonverkabelung
und Dreharbeiten in Fremdmotiven. Die Castings für unsere Reality
Soaps sind bereits seit geraumer Zeit ausgesetzt.» Die Produktionen
sicherten Jobs und die wirtschaftliche Existenz vieler Mitwirkender.
Man entscheide «täglich neu, ob eine gegebenenfalls eingeschränkte
Weiterarbeit möglich oder eine Unterbrechung geboten ist». Zusätzlich

zum Dreh für die Folgen, die später ausgestrahlt werden, gibt es nun
eine Live-Sendung, die den regulären Episoden vorangestellt wird.

Unterdessen ruhen weiterhin die Dreharbeiten zu den ARD-Formaten
«Sturm der Liebe» und «Rote Rosen». Sie werden mit einem recht gro
ßen
Vorlauf produziert, daher kann das Erste noch voraussichtlich bis
Ende Mai neue Folgen zeigen. «Danach stehen Wiederholungen auf dem
Programm», sagte eine ARD-Sprecherin der dpa. «Alles andere lässt
sich beim derzeitigen Stand noch nicht absehen.»